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15 Tipps für sichere Bootstauchgänge

Planen Sie eine Tauchsafari durch die Karibik? Anfänger tun sich häufig schwer mit den Ein- und Ausstiegen vom Schiff oder wenn es mit dem Zodiac zum Riff und zurück geht. Besonders die Safariboot-Leiter sorgt für Quetschungen und böse Unfälle, wenn man einige wichtige Dinge missachtet. 

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VORSICHT SAFARIBOOT-LEITER!

Die Safaribootleiter ist beim Ausstieg besonders für Anfänger ein unheimliches Konstrukt. Warum? Nach dem Tauchgang sind viele erschöpft und wollen meist nur noch zurück an Bord. Kommt dann noch Strömung und kabbelige See dazu, wird der Ausstieg zum stressigen Finale der Rifftour. Bei normalen Leitern sollten Taucher die Flossen ablegen und dem Helfer an Bord reichen – im Zweifelsfall auch den Bleigurt oder die -taschen, damit weniger Gewicht auf die Leiter gehievt werden muss.

BEI SPROSSENLEITERN FLOSSEN ANLASSEN

Bei einer Sprossenleiter können Taucher das Gestänge mit etwas Übung auch mit den Flossen erklimmen. Gut festhalten, die Flossen leicht nach außen neigen und ohne zu zögern abwechselnd nach oben steigen. Fertig! Für den letzten Schritt an Bord muss das Flossenblatt noch leicht angehoben werden. Diese Technik hat den Vorteil, dass der Taucher direkt und schnell aus dem Wasser kommt und keine Zeit mit dem Festhalten und Ausziehen der Flossen an der Leiter vergeudet. Ein paar sichere Schritte kann man auch mit angezogenen Flossen vorwärtsgehen. Wichtig ist es, mit der Ferse aufzutreten und die Fußteile eher in der Luft zu halten. Einfach mal ohne Equipment üben – halb so schwer! Für die Schritte zum Flossen-Parkplatz auf dem Safariboot (Bild 6) sollte es reichen. Dabei kann man sich an der Reling festhalten oder am Buddy abstützen. Die meisten Safariboote haben hier auch einen Wasserschlauch und Spülbecken für das Equipment. Häufig geht’s von der Plattform auf das Zodiac – hierbei sollten Taucher nie zu mutig sein, sondern sich immer von beiden Seiten absichern und helfen lassen. Grundsätzlich gibt es beim Einstieg zwei Sachen zu beachten: Niemals unter der Safaribootleiter warten, solange der Buddy noch nicht an Bord ist. Stürzt der Vordermann oder verliert er den Bleigurt, wird es für den Wartenden eine schmerzhafte Lektion. Ebenfalls nicht empfehlenswert ist es, das Knie auf die Sprosse zu stützen. Kommt eine unerwartete Welle ist eine Beule oder eine schmerzhafte Prellung kaum zu vermeiden.

01 EINSTIEG MIT DER TAUCHERROLLE

Auch bei dieser Technik gilt es, genügend Luft ins Jacket zu blasen, falls man nicht direkt abtauchen möchte. Ganz wichtig: Maske, Regler und Blei fixieren. Beim Einstieg vom Zodiac aus zählt der Bootsguide meist den Countdown, damit alle gleichzeitig ins Wasser kommen. Am besten mit einem Flossenschlag von Buddies und Boot entfernen, um Kollisionen zu verhindern. Bei der Rolle Abstand halten, denn der Purzelbaum sorgt bei Tauchern für kurze Konfusion.

02 EINSTIEG MIT GROSSEM SCHRITT

Auch beim Einstieg mit großem Schritt vorwärts immer darauf achten, dass keine Mittaucher oder Hindernisse im Wasser sind. vSo geht der Einstieg mit großem Schritt: Mit rechts Maske und Mundstück, mit links Bleigurt oder Bleitasche fixieren und einen Schritt machen – nicht hüpfen!

03 ZODIAC-TOUREN MIT SPASS

Häufig geht die Tour mit dem Zodiac ans Riff. Fakt ist: Zodiac-Tauchgänge sind beliebt, können aber gewaltig nerven, denn während der Fahrt wackelt es wie auf einer Hüpfburg und am Ende drohen peinliche Momente, wenn man sich unbeholfen wie ein Kleinkind über die Gummiwulst des Boots winden muss. Wichtig sind hier, wie bei vielen Dingen im Taucherleben: Technik, Timing und richtige Reihenfolge. Beim Einstieg immer eine Hand an das Geländer der Leiter legen und die andere den Helfern reichen. Nach dem Tauchgang an der Oberfläche zuerst am Strömungsseil oder an der Bootsleine festhalten und für genügend Auftrieb im Jacket sorgen. Wenn zehn Taucher zurück ins Zodiac wollen, kann es eine ganze Weile dauern, bis man dran ist. Fotografen reichen zuerst ihr Equipment an Bord. Am besten immer vorher mit dem Helfer absprechen, wo er die Kamera hinlegen soll, falls kein Bassin an Bord ist. Dann werden Blei und das Tauchgerät angereicht. Manche vergessen das Blei abzulegen und machen einen unfreiwilligen Apnoe-Tauchgang, nachdem sie das Tarierjacket abgegeben haben.

04 BLEI EINZELN REICHEN

Blei die Taschen immer einzeln reichen. Ärgerlich, wenn die Gewichte in der Tiefe versinken oder schmerzhaft den Buddy treffen.

05 JACKET AN BORD REICHEN

Danach ist das Jacket dran: Brust- und Bauchgurt öffnen – wenn es schnell gehen soll, einfach die Schultergurte aufklippen. Beim Hochreichen immer dem Guide helfen. Auch zum Schutz, falls dem Helfer das Jacket entgleitet. Der häufigste Fehler ist es, die Flossen auszuziehen. Ohne die Verlängerung fehlt die notwendige Schubkraft, um an Bord zu kommen (siehe Zodiac-Einstieg).

06 DEN FLOSSENPARKPLATZ NUTZEN

Kurze Wege kann man auch mit Flossen gehen. Auf vielen Safaribooten werden sie an der Plattform geparkt.

07 ZURÜCK AUFS ZODIAC

Taucher bewegen sich an Bord oft so grazil wie Kegelrobben an Land. Das Hochrobben nach einem Tauchgang geht bei vielen an die letzen Reserven. Leider gibt es auf vielen Zodiacs immer noch keine Leiter, die solche Einstieg leichter gestalten würde.

08 DAS FLOSSEN-KATAPULT NUTZEN

Ein kleiner Trick dabei ist das „Flossenkatapult“. So geht´s: Das Tauchgerät und Blei (!) ist bereits im Zodiac – Flossen und Maske hat der Taucher aber immer noch angelegt: Jetzt mit beiden Händen am Bootsseil festhalten und kurz untertauchen. Dann mit zwei bis drei Flossenschlägen aus der Tiefe aus dem Wasser schießen. Jetzt kann sich der Taucher entspannt die Flossen ausziehen. Wenn diese Technik richtig sitzt, erspart

man sich eine Menge Quälerei am Ende des Tauchgangs und ist super schnell und sicher zurück auf dem Zodiac. Während des Flugs

drehen, um mit dem Hinterteil auf der Randwulst des Schlauchboots zu landen. Wenn es nicht beim ersten Mal klappt – nochmal probieren. Nach ein paar Versuchen sitzt die Drehung!

09 DIE DREHUNG ZURÜCK

Wenn man an der Kante sitzt, einfach etwas nach hinten rücken, um sicher auf dem Boot zu sitzen. Bei kabbeliger See ist es immer besser, wenn man sich gleich ins Zodiac hineindreht. Mit zwei bis drei Flossenschlägen landen Sie selbstständig auf der Gummiwulst des Zodiacs.

10 NIEMALS UNTER DER SAFARIBOOT-LEITER WARTEN!

Und das nicht, weil Sie da von Haien in den Hintern gebissen werden, sondern aus einem ganz trivialem Grund. Stolpert der Vordermann, was bei dem rutschigem Boden oder den Sprossen keine Seltenheit ist, fällt der Taucher auf sie – oder besser: Sie bekommen seine Flasche ist Gesicht. Das ist nicht nur schmerzhaft, kann zu Brüchen oder dem Ende des Urlaubs führen – sondern ist auch tödlich. Es gibt mehrere Fälle, die Divers Alert Network DAN registriert hat: Taucher die durch die Wucht des Aufpralls erschlagen wurden. Also: Die meisten Unfälle auf Safaribooten passieren beim Ausstieg. Deshalb immer Abstand zur Leiter halten, bis der Buddy sicher an Bord ist und nie, nie, nie unter der Leiter warten!

DER NÄCHSTE TAUCHGANG

11 DIE AUSRÜSTUNG ANLEGEN

Wie können Taucher am besten an Bord ihre Ausrüstung anlegen? Keine Frage: Die rückenschonendste Methode ist es, das aufgebockte Gerät im Sitzen anzuziehen. Dabei wird nicht geruckelt oder gehebelt – der Taucher steht einfach auf. So kommen Taucher bequem und ohne Krafteinsatz ins Equipment – übliche Praxis auf Safaribooten. An Seen mit guter Infrastruktur erfüllen Bänke oder Tische den gleichen Zweck. Was aber tun, wenn weder Tische noch Stühle oder Bänke nutzbar sind? Bevor Taucher versuchen ihr ADV lässig wie eine Jacke überzuziehen oder untrainierte Taucher die „Überkopf“- Technik probieren, sei gesagt: Nicht nur das Physiotherapeuten und Orthopäden bekommen bei den Techniken Schweißausbrüche. Keine der beliebten Solo-Methoden ist auch nur ansatzweise gelenkschonend – obwohl sie weltweit praktiziert werden. Wirbelsäule, Bänder, Bandscheiben, Gelenke und Muskeln sind für den aufrechten Gang und vertikale Belastung konstruiert: Krumme Katzenbuckel und Drehbelastungen sollten besonders im Zusammenhang mit schweren Gewichten vermieden werden. Wenn Taucher dennoch an diesen Techniken interessiert sind, ist es wichtig, das sie am besten nur mit Jacket und ohne Flasche üben und die Bewegungsabläufe verinnerlichen. Wer einen großen Bogen um Fitnesstudios macht, sollte diese Methoden ohnehin vermeiden. Ansonsten gilt: Bitte niemals mit voller Flasche und gefüllten Bleigurten ausprobieren, wenn man Kreuzschmerzen vermeiden will.

So geht es besser: Der Buddy ist immer die beste Ersatzbank und die größte Hilfe beim Anziehen. Dabei sollte auch der Partner darauf achten, dass er das Gewicht nur über die Beine hebt. Wie sollten Taucher mit Equipment gelenkschonend aufstehen? Egal, ob von der Bank oder dem Boot. Wichtig ist es den Rücken gerade zu halten und die Oberschenkelmuskulatur zu belasten!

12 VOM BUDDY HELFEN LASSEN

Wenn keine Bank zum Anziehen vorhanden ist, ist der Buddy immer die beste Wahl, um zu helfen.

13 KEINEN KATZENBUCKEL MACHEN

Niemals mit gekrümmtem Rücken bücken, sondern in gerader Haltung und Oberschenkelkraft heben.

14 AUSRÜSTUNG IM WASSER ANLEGEN

Wenn kaum Wellengang oder Strömung herrscht, ist das Anziehen im Wasser eine gute Option. Aber bitte vorher im Pool üben! Belastungen durch die Drehung des Oberkörpers werden auf ein Minimum reduziert, da das Equipment schwimmt.

15 AUF DEM ZODIAC AUSRÜSTUNG ANZIEHEN

Hier kann man den Gummiwulst als Sitzbank nutzen: Auf dem Zodiac muss der Tauchpartner das Equipment immer gut festhalten, wenn er dem Buddy hilft.gut fixieren! Erst loslassen, wenn der Buddy das Okay gibt. Dann kann sich der Taucher wieder sicher ins Boot drehen und für den Einstieg vorbereiten.

Karibik Guide

Die Sehnsuchtsziele mit türkisfarbenem Wasser und endlosen Stränden sind einzigartige Mikrokosmen. Jede Insel ist anders und begeistert mit bunten Korallenriffen oder Begegnungen mit großen Haien. Dazu die relaxten Bewohner, die mit kreolischer Küche, Rum-Cocktails und Reggae- und Soca-Beats das Leben zelebrieren – das gibt’s nur hier!

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