KARIBIKGUIDE

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10 Tipps für Drift-Dives in der Karibik

Strömungstauchen gleicht einem Unterwasser-Flug. Für viele Taucher sind Drift-Dives der ultimative Adrenalinkick: Einfach treiben lassen und genießen. Da das Wasser in starker Bewegung ist, sind einige Aspekte zu berücksichtigen. Nicht nur Ein- und Ausstiege erfordern besondere Techniken. Auch zusätzliche Ausrüstung wird benötigt: Je nach Strömungsstärke sollten Taucher Boje, Reel und Riffhaken dabeihaben. Eine Signalboje ist bei Drift-Tauchgängen Plicht. Warum? Die aufblasbare, rund einen Meter lange „Wurst“ ist elementar wichtig, damit Taucher an der Oberfläche besser gesehen werden. Jeder Taucher benötigt eine eigene, falls man den Buddy oder die ganze Gruppe durch die Strömung verliert.
Scuba diver swimming past wall of Jacks, Cocos Island, Costa Rica

DARAUF MÜSSEN SIE ACHTEN

 

DIE PLANUNG

Bei der Planung eines Drift-Tauchgangs müssen die Stärke der Strömung und die Sichtverhältnisse zuerst von einem erfahrenen Taucher gecheckt werden. Je nachdem, wie stark es „zieht“, erfolgt der Einstieg mit positivem oder negativer Taxierung – also mit oder ohne Luft im Jacket. Bei Letzterem lassen sich die Taucher auf Kommando des Guides gleichzeitig mit leerem Jacket ins Wasser fallen und tauchen direkt ab. Bei größeren Gruppen ist eine Strömungsleine hilfreich: Die Taucher halten sich an der hinter dem Boot treibenden Leine fest. Sobald alle in Position sind, löst der Guide die Leine und taucht ab – die Gruppe folgt dann dem Divemaster. Beim „negativen Einstieg“ ist eine Leine hilfreich, damit die Gruppe beim Abstieg zusammenbleibt. Am beliebtesten sind Strömungstauchgänge mit dem Boot. Dabei folgt der Kapitän den Luftblasen oder einer Boje, die der Guide mit sich führt. Wenn man gegen die Strömung ankämpft, kann man schnell aus der Puste kommen und in eine Beinahe-Panik-Situation geraten. Kommt man in Stress, erstmal an kahlen Teilen des Riffs festhalten und ausruhen. Beim Drift-Tauchgang ist es wichtig, nah beim Buddy zu bleiben. Bei heftiger Strömung kann man schon mal seinen Partner verlieren. Kein Problem: Langsam auftauchen, Safety-Stop  einleiten, Boje setzen und an der Oberfläche einsammeln lassen!
 

01 DIE STRÖMUNGSLEINE
Bei Ein- und Ausstiegen ist so ein Seil eine gute Hilfe. Dadurch wird die Gruppe an der Oberfläche zusammengehalten und kann zeitgleich abtauchen.

02 DAS UW-ZEICHEN KENNEN

Mit geballter Faust zeigen Taucher eine Strömung an.

03 DIREKT ABTAUCHEN

Damit sich die Gruppe beim Einstieg nicht verliert wird meist schnell hintereinander und ohne Luft im Jacket abgetaucht. So kommen Taucher fix nach unten: Luft komplett aus dem Jacket lassen und beim Eistieg direkt abtauchen.

04 ABSTIEG AM SEIL

Das spart Zeit, Luft und Energie. Außerdem bleibt die Gruppe zusammen und kommt schnell in die Tiefe.

05 RIFF- ODER STRÖMUNGSHAKEN

An Strömungsspots mit Großfischbegegnungen erlauben Riffhaken eine relaxte Warteposition am Riff.

06 NAH AM GRUND ODER RIFF TAUCHEN

Nah am Riff und Grund ist die Strömung schwächer.

07 BOJE NUTZEN

Mehr Sicherheit mit der Boje. Mehr dazu erfahren Sie unten.

08 MEHR SICHERHEIT DURCH „ENOS“

„Enos“-Notruf, der Taucher orten kann.

09 SICHER ZURÜCK ZUM BOOT

Ein- und Ausstiege verlaufen bei Strömungstauchgängen häufig anders. Unbedingt auf die Ansagen in den Briefings achten!

10 SPECIALTY „DRIFT DIVING“ MACHEN!

So ein Kurs macht Sinn, denn Taucher lernen die wichtigsten Techniken.

 

 

DIE STRÖMUNGSBOJE

Wozu brauchen Taucher Bojen? Durch diese Signalmittel sind Taucher an der Oberfläche viel besser zu sehen, wenn sie durch Strömung abgetrieben oder von der Crew vergessen wurden. Weil sich die „Wurst“ zusammenfalten und in der Jackettasche oder mit einem Karabiner am D-Ring verstauen lässt, sollte man sie immer dabei haben. Einige Modelle werden mit Ventil und Signalpfeife angeboten. Top-Bojen sind so konzipiert, dass sie mit Blitzer oder dem Notfallsystem „Enos“ funktionieren (www.seareq.de) – das macht natürlich nur Sinn, wenn das Tauchboot dieses System nutzt. Leider wird das Bojenschießen selten gezeigt – deshalb geben wir hier ein paar Tipps dazu: Wichtig ist es, die neutrale Tarierung zu halten, denn die nächsten Schritte sind nicht ganz einfach  Standardmäßig ist der gelbe oder orange Auftriebskörper mit einer 10-Meter-Schnur ausgestattet, die sich beim Abwickeln mit der Ausrüstung verheddern kann. Das sollte unbedingt vermieden werden. Einige Taucher wechseln das dünne Originalband oder befestigen kleine Bleigewichte (aus dem Angelzubehör) am Seil, damit es absinkt und nicht herumbaumelt. Sind die ersten Hürden überwunden, folgt die Frage, wie man die Boje am besten befüllt: Einfach den Oktopus nehmen, unter die Öffnung halten und kurz die Luftdusche drücken. Alternativ kann man auch die ausgeatmete Luft des Hauptreglers verwenden. Es dauert einige Zeit, bis sich die Boje füllt und aufsteigt. Wichtig: Das Ende des Bandes muss frei in der Hand gehalten werden, damit man den Schwimmkörper im Notfall loslassen kann. Ist die Boje an der Oberfläche, reicht es, am Seil zu ziehen damit sie sich aufstellt. Beim Auftauchen sollte man unbedingt die Schnur aufwickeln, damit sich die Leine nicht versehentlich in der Zodiac-Schraube verheddert!  
 

DIE QUAL DER WAHL

Welche Boje ist ideal? Wie kompakt sollte sie sein? Mit Spool, Reel oder Kurbel? Profis setzen häufig auf große Bojen und Reels mit Bremsen.
 THINK BIG!
Große Bojen sieht man einfach besser. Topmodelle sind mit Halterungen
für Signalblitzer ausgestattet.
 BOJE MIT BLITZER
Safety first: Mit Lampen oder Blitzern sind die vermissten Taucher auch in der Dämmerung gut zu erkennen. Absolut empfehlenswert!
SPOOL ODER REEL?
Kein Bandsalat mehr: Mit Spools oder Reels geht das Bojenschießen viel leichter.
DIE HALTERUNG IST WICHTIG
Damit wird das „Enos“-Signal noch schneller empfangen. Alternativ kann ein Blitzgerät in die Halterung gesteckt werden.
KETTELN GEGEN CHAOS
Wenn man das Band kettelt, also verflechtet, kann man die kleine Boje bequem in der Jackentasche transportieren.
 SO SCHIESSEN SIE DIE BOJE AB
Wenn die Signalboje zum ersten Mal eingesetzt wird, ist meist Chaos vorprogrammiert. Deshalb unbedingt im Pool oder am Hausriff üben, denn das Schießen der „Wurst“ sieht leichter aus als es ist: auspacken, Boje komplett abrollen und nicht fixieren! Tipp: Geben Sie zuerst ein wenig Luft mit dem Mund hinein. Dann lässt sich die Boje leichter mit dem Oktopus füllen. Ein- bis zweimal die Luftdusche drücken und vorsichtig loslassen! Taucher, die das erste Mal eine Signalboje setzen, haben häufig Probleme, Schnur und Auftriebskörper zu bändigen. Wenn die Boje an der Oberfläche ist, kurz strammziehen damit die aufrecht stehende Blase gut sichtbar ist. Das funktioniert auch gut beim Safety Stop.

Karibik Guide

Die Sehnsuchtsziele mit türkisfarbenem Wasser und endlosen Stränden sind einzigartige Mikrokosmen. Jede Insel ist anders und begeistert mit bunten Korallenriffen oder Begegnungen mit großen Haien. Dazu die relaxten Bewohner, die mit kreolischer Küche, Rum-Cocktails und Reggae- und Soca-Beats das Leben zelebrieren – das gibt’s nur hier!