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20 No Go´s für Ihre Karibikreise

Die Karibik ist ein wunderschönes Reiseziel. Es gibt natürlich einige Besonderheiten, die sie kennen sollten, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

AN- UND ABREISE

Mature man sleeping while traveling by an airplane

1 FIT INS FLUGZEUG STEIGEN

Typischer Amateurfehler. Am besten vollkommen übermüdet in den Flieger steigen – das macht zwar die Fahrt zum Flughafen sowie den Check-In unangenehmer – aber mit einem Schlummertrunk zum Essen werden Sie spätestens nach dem ersten Film tief einschlafen und kaum wahrnehmen, dass sie in der Holzklasse eingezwängt hocken. Mit Glück wachen sie erst wieder beim Landeanflug auf … so geht Fernreise!

Photo of exhausted unshaven man traveler yawns from tiredness, wants sleep badly, holds glass bottle

2 DEM JETLAG NACHGEBEN

Auch da sollte man etwas tough sein, sonst zieht sich diese Phase länger hin, als erhofft. Bei Langstreckenflügen kreuzen die Urlauber mehrere Zeitzonen und unsere innere Uhr ist „Out of sync". Am besten auf die neue Zeitzone einstellen. Der Jetlag wird übrigens schlimmer bei der Rückreise. Nach Westen reisen wir mit dem Licht – nach zehn Stunden Flug sehen wir natürliches Licht. Beim Rückflug ist es meist dunkel. Also möglichst an den jeweiligen Tagesrhytmus anpassen und nicht der Müdigkeit nachgeben.

Airport drink at the bar.

3 RUM AUSSERHALB DES DUTY-FREE-SHOPS KAUFEN

Auf manchen Flughäfen kann man Rum vorm Check-In kaufen – nicht in den offiziellen Duty-Free-Shops, bei denen die Waren in eine durchsichtige Tüte eingeschweißt werden, sondern in Souvenirshops, was auf den ersten Blick keinen Unterschied macht. Wer in den inoffiziellen Rumshops im Flughafen kauft, wird die Spirituosen mit 100%iger Sicherheit beim Check-Inn abgeben müssen. Da helfen auch keine wilden Proteste! Natürlich ist das Problem bekannt– aber es wird nichts dagegen unternommen.

Close-up self-check-in for flight or buying airplane tickets at airport

4 AUF ONLINE-CHECKS IN DER KARIBIK HOFFEN

Online-Checks laufen von Deutschland aus völlig problemlos. Ganz anders sieht das in der Karibik aus. Online-Check-Ins mit Platzwahl etc. funktioniert selten bis nie – natürlich abhängig vom Reiseziel. Erfahrungsgemäß sind die Europäisch verbundenen Inseln wie die ABC-Inseln, Guadeloupe, Martinique unkomplizierter. Wir haben bei den Rückflugen schon das größte Chaos erlebt. Wie uns ein Steward im Flugzeug erzählte: „Ich war schon auf allen Flughäfen der Welt. Aber das Chaos, das ich hier regelmäßig erlebe ist einzigartig. In der Karibik ist eben alles anders."

AUF DER INSEL

5 UNGEFRAGT LOCALS FOTOGRAFIEREN

Immer freundlich fragen, ob man die Locals fotografieren kann. In den meisten Fällen haben die Einheimischen nichts dagegen – eher im Gegenteil (wie hier auf Aruba). Auf Kuba wollen die meisten für ein Foto einen Dollar haben. Ansonsten bitte kein Geld anbieten – peinlich!

6 MITTAGS TIERE BEOBACHTEN

Die Mittagshitze ist in der Karibik brutal – auch Tiere meiden diese Zeit! Auch sie sollten das tun, denn die Mittagssonne in der Karibik ist brutal. Sonnenbrand, Sonnenstich, Dehydration und Kreislaufprobleme können schnell gefährlich werden und sind das beste Foto nicht wert. Besser in den frühen Morgenstunden oder nachmittag auf Fotopirsch gehen!

7 JEDES SOUVENIR KAUFEN

Hübsche Fechterschnecken-Schalen (Foto) liegen zwar in der Karibik überall herum, weil die Conch wie auf den Bahamas das Nationalgericht ist. Aber dennoch sollte man sich beim Zoll informieren, was erlaubt ist. Laut Zoll fallen Muscheln, Korallen und Schneckenschalen unter den Artenschutz. Eine Ausnahme bei der Ausfuhr von Conchschalen gibt es: Für den persönlichen Gebrauch darf man bis zu drei Exemplare dieser Muschelschalen im Gepäck haben. Meist werden auch Dinge verkauft, die jedem Naturliebhaber einen Schauer über den Rücken jagen: Aufgeblasene Kugelfische, Korallen, Seesterne, seltene Tritonhörner. Es geht auch noch schlimmer: Schildkrötenpanzer, Haigebisse - Finger weg! Die Einfuhr ist ohnehin verboten und es drohen empfindliche Strafen.

Just in time.

8 PÜNKTLICHKEIT ERWARTEN UND DRÄNGELN

Deutsche Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sollte man in der Karibik nicht erwarten. Hier ticken die Uhren vollkommen anders. Also nicht rummeckern, unhöflich reagieren wenn Dinge für Europäer gefühlte Ewigkeiten dauern.

Paying with credit card

9 NUR AUF KREDIT- UND EC-KARTEN BAUEN

Bargeld sollte man in der Karibik immer dabei haben. Geldautomaten gibt es nicht überall und Kredikarten-Zahlung wie in den USA ist auch nicht in jedem Shop, Restaurant oder Strandbar möglich.

Happy restful smiling female in dark glasses and swimwear, bathes in sun on hot sandy beach near bea

10 DIE SONNE UNTERSCHÄTZEN

Mit Mallorca-Sonne ist die Karibik nicht zu vergleichen. In tropischen Gefilden sollten Sie hohe LSF-Sonnenmilch und Sunblocker verwenden, damit sie keine böse Überraschung erleben. Gerade bei Tauch- und Bootsfahrten kann man die Sonne unterschätzen und sich böse verbrennen! Immer Creme einpacken und Mütze an Bord aufsetzen!

coconut palm trees at the beach

11 UNTER EINER KOKOSPALME SONNEN

Sehen Sie sich dieses Palmenfoto genauer an und stellen sie sich vor, sie lägen relaxed am Strand mit Blick auf die wunderschönen Palmwedel. Was wäre, wenn eine der bis zu zehn Kilo schweren Kokos-Granaten aus einer Fallhöhe von 20 Metern mit geschätzten 80 km/h auf sie zuschießen würde? Würde man die herabfallende Kokosnuss hören und bemerken? Könnte man ausweichen? Würde man den Crash überleben? Vermutlich würde die Kopfnuss mehr als Kopfschmerzen verursachen. Angeblich sollen 150 Menschen daran jährlich an den herabfallenden Geschossen sterben. Zehnmal mehr Todesopfe, als etwa durch Hai-Angriffe. Nicht ohne Grund werden in touristischen Regionen die Kokosnüsse von Profis von den Palmen geerntet. Kleiner Tipp: Wenn man die Kokosnuss-Pflücker fragt, bekommt man meist gratis eine Kokosnuss!

Nude Woman Sunbathing on the Nudist Beach

12 NAHTLOS BRÄUNEN UND NACKT BADEN

Auf einigen Inseln wie St. Martin ist Nacktbaden an vielen Stränden erlaubt. Das ist aber die Ausnahme! Wer FKK liebt, sollte sich im Vorfeld über Resorts mit Stränden informieren, die das Nacktbaden ausdrücklich erlauben!

Woman as witch offers red apple as symbol of temptation, poison. Fairy tale, halloween, cosplay.

13 MACHINEEL-TREE: VORSICHT VORM „TODESAPFEL“! 

Finger weg vom Machineel-Tree. Der Standapfel heißt spanisch „Manzanilla de la muerte“, was der Sache schon näher kommt. Warum Todesapfel? 1. Die Äpfel sollen zwar schmackhaft sein, aber die Freude hält nur von kurzer Dauer, denn die Früchte sind tödlich giftig. 2. Die Pflanze sondert einen milchigen Saft ab, der bei Hautkontakt zu schweren Verätzungen führen kann. 3. Sollten Strandurlauber auf die Idee kommen, einen Macchineel-Tree für ein Barbequem-Feuer zu nutzen sollten sie wissen, das sie möglicherweise am Rauch erblinden können. Zumindest vorübergehend reizt der Qualm die Netzhaut und kann zu langen Sehstörungen führen. Gefährliches Pflänzchen! Meist wird auf die Machinee-Trees mit Warnschildern hingewiesen.

Night swimming

14 NACHTS BADEN

Immer wieder kann man Touristen beobachten, die nach dem Sundowner in die Fluten springen, um zu Schwimmen. Nicht die beste Idee. Gerade auf Inseln, bei denen es vor Haien wimmelt, wie beispielsweise auf den Bahamas, werden Nachtbader häufig gebissen. Meist sind es nur kleine Wunden, aber Haie haben scharfe Zähne und wenn der Biss eine Arterie trifft kann der Badespaß tödlich enden. Haie sind Jäger und häufig nachts unterwegs. Durch die Beleuchtung am Strand und in Restaurants und Bars werden nicht nur kleine Fische und Rochen ganz nah an den Strand gelockt – sondern auch Haie!

 

15 HAIE BEIM SCHNORCHELN FÜTTERN

Tauchgänge mit Fütterungen oder besser Anködern sind beliebt in der Karibik. Unter professioneller Anleitung ist der Adrenalinkick relativ ungefährlich. Ganz anders sieht das aus, wenn Schwimmer oder Schnorchler auf die Idee kommen, Haie zu füttern. Häufig geht das ganze recht unangenehm aus, denn Haie beißen gern in die Hand, mit der der Badegast den Hai füttern wollte. Ganz ohne Boshaftigkeit! Die Hand, die den Fisch hielt, riecht für den Hai genauso lecker wie der Fisch.

Man on water scooter, Jet ski against sea waves

16 UNVORSICHTIG IM MEER UND SÜSSWASSER SEIN 

Auf Puerto Rico gibt es hin und wieder Probleme mit Erregern der Bilharziose. Die Tropenerkrankung wird durch einen Wurm – den Pärchenegel – ausgelöst. Nach Malaria ist die Bilharziose eine der verbreitetsten parasitären Infektionskrankheiten weltweit! Überhaupt sollte man beim Schwimmen in Flüssen vorsichtig sein. Die Strömung ist mitunter extrem gefährlich. Das gleiche gilt für das Meer. Nie zu weit hinausschwimmen und auf gefährliche Riss-Strömungen achten. Auch immer auf Bootsverkehr, Jet-Skis und Surfer achten! Wenn es eine Bay-Watch gibt: Bei Roter Fahne herrscht Badeverbot! Nesselnde Quallen – allen voran die violettfarbene, schwimmende Portugiesische Galeere – tritt saisonal an einigen Stränden auf und kann zu gefährlichen Vernesselungen führen. (Portuguese Man-o-War). Beim Einstieg ins Wasser vorsichtig sein: Skorpion- und Rotfeuerfische sowie Stachelrochen halten sich häufig in flachem Gewässer auf. Hier hilft beim Einstieg der „Shuffle-Kick“, damit die Tiere fliehen können, bevor man auf sie tritt. Was tun bei Verletzungen? Beim Spülen der Wunde Meerwasser oder Essig benutzen – bei einigen Verletzungen wird Hitze oder heißes Wasser empfohlen was die Gifte abtötet, wobei das häufig von Amateuren schlecht gehandelt werden kann. 

17 NACHTS AUF KLEINEN INSELN MIT DEM AUTO FAHREN

Die Straßenverhältnisse sind auf einigen Inseln recht rudimentär. Einige „Highways“ haben mitunter Feldwegqualität mit riesigen Schlaglöchern und zerstörtem Asphalt. Meist sind die Straßen auch nicht beleuchtet. Auf einigen Inseln sind außerdem Leguane unterwegs, die man natürlich nicht überfahren möchte. Auch die Beschilderung sowie das Tankstellennetz ist auf kleineren Inseln nicht vorhanden oder auf die Hauptstädte beschränkt. Also am besten immer mit vollem Tank fahren und spätestens zur Dämmerung das Ziel erreichen. Außerdem wichtig zu wissen: Auf vielen Karibikinseln gibt es keine Alkohol-Kontrollen! Generell sollte man aber erwähnen, das der Verkehr auf den meisten Inseln äußerst relaxed ist und die meisten Fahrer äußerst defensiv unterwegs sind.

A man dressed in a camouflage jacket.

18 CAMOUFLAGE-MUSTER TRAGEN 

Das Tragen von Camouflage-Mustern sollte man in der Karibik unterlassen. Militärähnliche Tarnkleidung jeglicher Art und Farbe (Camouflage) ist laut Gesetz dem Militär vorbehalten. Einfuhr, käuflicher Erwerb, Besitz und Verkauf sind strafbar und können sogar mit einer Geldstrafe nebst Beschlagnahme der Kleidung führen.

Gay couple on the beach

19 AUF JAMAIKA ALS HOMOSEXUELL OUTEN

Ein trauriges Kapitel auf Jamaika: Eigentlich unglaublich, dass Homosexualität heutzutage noch ein Thema ist. Auf Jamaica ist der sexuelle Akt zwischen Männern gesetzlich verboten. Die Regierung verteidigt die Anti-Homosexualitäts-Gesetze als Aufrechterhaltung christlicher Werte. In der Dancehall-Szene gibt es wie beim US-Hip-Hop viele Sexismen und gewaltverherrlichende Texte. Auffallend im Dancehall ist auch die starke homophobe Strömung, ausgedrückt in den Battyman-Tunes, die seit den 2000er Jahren für einiges Aufsehen und Proteste von Schwulenorganisationen gesorgt hat. Diese Homophobie wird zum Teil kulturell und religiös begründet. Angeheizt wurde das in den letzten Jahren noch durch junge Dancehall-Reggaemusiker wie Beenie Man, Buju Banton, T.O.K., die in ihren Songs offen zum gay bashing (physische Gewalt gegen Schwule) aufrufen. 

Cannabis Marijuana Rolled in Joints on Dark Reflective Background

20 DROGEN KAUFEN UND KONSUMIEREN 

CANNABIS: AUF JAMAIKA SIND 56 GRAMM TÄGLICH ERLAUBT!

Auf Jamaika ist der Cannabis-Konsum nicht legal, sondern entkriminalisiert. Legal sind 2 Unzen (56 Gramm) täglich für den Eigenbedarf. Grass kann man überall kaufen. Geraucht werden sollte nicht in der Öffentlichkeit. Kontrolle gibt es kaum – wie ein Jamaikaner mir sagte. „Die Polizei kümmert sich um andere Dinge“. 

KOKAIN, CRYSTAL METH 

Auf anderen Inseln ist die Lage ganz anders. Generell sollte man von allen Drogen die Finger lassen. Allen voran harten Drogen wie Kokain oder Crystal Meth, die hin und wieder angeboten werden. Die gesetzliche Lage ist wie überall auf der Welt – allerdings sind die Bedingungen in den Gefängnissen deutlich schlechter als in Deutschland.

DROGENKARTELLE SÜDAMERIKA: UMSCHLAGPLATZ KARIBIK FÜR DEN US- UND EU-MARKT

Man darf nicht vergessen, dass die Karibik ein großer Umschlagplatz für Kokain war und ist: Kolumbien, Venezuela und Mexiko sind die größten Kokainproduzenten der Welt. Miami gilt als das Drehkreuz für den US-Markt. Auf den Bahamas kann man die abgestürzte und vor der Insel „Norman’s Cay’“ versunkene Flugzeug betauchen. Die „Curtis C 46″ gehörte Carlos Lehder, der für das Medellin-Kartell unter Pablo Escobar den Kokainschmuggel in die USA organisierte. Mittlerweile ist das Wrack ein beliebter Schnorchelspot. Miami hat den Wechsel vom Drogen- zum Touristenmekka vollzogen (siehe „Miami Vice“), aber ist immer noch Drehkreuz für Kokain in den USA.

CURAÇAO IST TOP-SPOT IN DER KARIBIK

Über die ABC-Inseln via Amsterdam wird der europäische Markt beliefert: Curaçao gilt ebenfalls als eine der wichtigsten Drehkreuze des internationalen Kokain-Handels. Kein Wunder: EU-Bürger dürfen visumfrei nach Europa einreisen. Seit Jahren haben sich kriminelle Banden darauf verlegt, mit Hilfe von Inselbewohnern Kokain, nach Europa zu schmuggeln. Angeblich sitzt in jedem Flugzeug (!), das von Curaçao nach Amsterdam fliegt ein V-Mann.

KARIBIK-HAMBURG: GRÖSSTE KOKAIN-CONNECTION IN EUROPA!

2021 wurden 16 Tonnen Kokain beschlagnahmt – der größte Fund aller Zeiten in Europa. Zollfahnder haben 16 Tonnen Kokain in drei Containern aus Paraguay sichergestellt – die Ladung sollte Spachtelmasse enthalten. Doch beim Röntgen wurde rasch klar, dass sich in den Containern auch zahlreiche Blechdosen befanden, die offenbar mit etwas anderem befüllt waren. Beim Entladen stießen die Beamten dann auf mehr als 1700 Dosen, die insgesamt mehr als 16 Tonnen Kokain enthielten. Der Straßenverkaufswert zwischen 1,5 und 3,5 Milliarden Euro! 2017 haben Zollfahnder 717 Kilo (Wert ca.: 145 Millionen Euro) sichergestellt. Die Drogen waren in einem Fachtbehälter aus Curaçao versteckt und für den Weitertransport in die Niederlande bestimmt. 2010 wurden 1,2 Tonnen Kokain in Hamburg entdeckt.

Drugs narcotics business concept. Cocaine plastic packets, gun and US dollars banknotes on a table.
Karibik Guide

WEISSER SCHNEE IN DER KARIBIK

Die Karibik-Region ist nicht nur für ihre atemberaubenden Strände, sondern auch für ihre Drogenprobleme bekannt. Die weltgrößten Kokainkartelle in Kolumbien, Mexiko und Venezuela sind Anrainer der Karibik.

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Karibik Guide

Die Sehnsuchtsziele mit türkisfarbenem Wasser und endlosen Stränden sind einzigartige Mikrokosmen. Jede Insel ist anders und begeistert mit bunten Korallenriffen oder Begegnungen mit großen Haien. Dazu die relaxten Bewohner, die mit kreolischer Küche, Rum-Cocktails und Reggae- und Soca-Beats das Leben zelebrieren – das gibt’s nur hier!