7. KUGELFISCH
AUFGEBLASEN UND TÖDLICH GIFTIG
Kugelfische sind eine Gruppe von Meerestieren, die zur Familie der Kugelfischverwandten (Tetraodontidae) gehören. Sie sind in tropischen und subtropischen Meeren weltweit verbreitet. Kugelfische haben eine charakteristische Kugelform und sind in der Regel zwischen zwischen zwei Zentimetern beim Erbsenkugelfisch (Carinotetraodon travancoricus) und 120 Zentimetern beim Riesenkugelfisch (Arothron stellatus). Sie haben eine harte Haut und können ihren Körper als Verteidigung aufblasen, wenn sie sich bedroht fühlen. Dabei können sie ihren Magensack mit Wasser vollpumpen. Wenn Kugelfische festgehalten und geärgert werden, blasen sie sich auf. Geschieht dies an der Oberfläche blasen sie sich mit Luft auf und schwimmen auf dem Wasser. Dabei werden sie eingesammelt und getrocknet als Touristensouvenirs verkauft – Finger weg!
Im Ober- und Unterkiefer haben sie Zahnplatten, die in der Mitte des Ober- und Unterkiefers miteinander verwachsen sind. Kugelfische ernähren sich vorwiegend von kleinen Schalentieren, die sie geschickt durch kräftiges „Pusten“ in den Meeresgrund freilegen. Mit den Zahnplatten und einer äußerst kräftigen Kiefermuskulatur knacken sie die Schalen auf, um den genießbaren Inhalt zu verspeisen. Der Biss eines großen Kugelfisches kann beim Menschen zu schweren Verletzungen bis zum Verlust eines Fingers führen.
Es gibt mehr 25 Gattungen mit etwa 200 Arten. Einige Kugelfische sind giftig und können gefährlich für Menschen sein, wenn sie gegessen werden – in Japan, China und Koreal gilt Fugu als gefährliche Delikatesse. Die Spezialausbildung der Köche ist teuer und Kugelfisch gilt als Statussymbol. Lizentierte Köche entfernen das hochgiftige Tetrodotoxin aus Eierstock, Darm, Rogen und Leber und entfernen die Haut. Der Giftstoff ist 1200 Mal gefährlicher als Cyanid Mittlerweile werden Kugelfische gezüchtet, die nicht giftig sind, denn die Fische produzieren keine toxischen Stoffe, sondern nehmen das Gift mit ihrer Nahrung auf.
8. FEILENFISCH
LESERATTEN UNTER WASSER
Feilenfische sind eine Gruppe von Meerestieren, die zur Ordnung der Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes) zählen und mehr als 100 Arten umfassen. Feilenfische haben wie verwandten Drückerfische, einen Rückenstachel-Mechanismus. Feilenfische haben eine ungleiche Anordnung der Augen, wobei das eine Auge auf der oberen Seite des Kopfes liegt und das andere Auge auf der unteren Seite. Sie haben eine sandfarbene oder braune Farbe, die gut in ihre Umgebung passt und sie vor Fressfeinden versteckt. Der kleinste Vertreter ist der bläulich-graue Zwergfeilenfisch (Rudarius minutus) mit einer Maximallänge von fünf Zentimetern. Der größte ist der Schrift-Feilenfisch (Foto, Aluterus scriptus) bis mehr als 100 Zentimetern Länge. Den Namen verdankt er seiner Zeichnung, denn die blauen und schwarzen Punkte und Striche an seinem Körper erinnern an orientalischen Buchstaben.
9. KOFFERFISCH
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Kofferfische (Ostraciidae) sind eine Familie aus der Ordnung der Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes).Sie sind in tropischen und subtropischen Meeren weltweit verbreitet und haben eine charakteristische kantige Kofferform. Ihr Körper ist sehr widerstandsfähig und kann sich in eine Art Koffer zusammenziehen, um sich vor
Fressfeinden zu schützen. Kofferfische haben meist eine braune oder graue Farbe und sind in der Regel zwischen 15 und 30 Zentimeter lang.
Der drollige und wenige scheue Perlen-Kofferfisch (Lactophrys triqueter) ist ein beliebtes Motiv der UW-Fotografen. Sie leben wie alle Kofferfische als Einzelgänger oder paarweise in Korallenriffen, Algen- und Tangfeldern oder Seegraswiesen. Sie ernähren sich von Wirbellosen, wie Würmern, Manteltieren oder Schwämmen, Algen und Seegras. Im Sand verborgene Beute wird durch Anpusten mit einem Wasserstrahl freigelegt. Ihre Schwimmweise ist die wellenförmige Bewegung von Rücken- und Afterflosse. Die Brust- und Schwanzflosse wird zur Steuerung oder als Turbo-Antrieb bei der Flucht genutzt. Kofferfische schwimmen zwar langsam, aber sehr beweglich.
Einige Arten von Kofferfischen sind giftig und können gefährlich für Menschen sein, wenn sie gegessen werden. Für die Aquariumhaltung sind sie nicht geeignet denn bei Stress oder im Fall ihres Todes stoßen sie ihr Hautgift aus, was den übrigen Fischbestand tötet. Kofferfische sind wegen ihrer Aerdynamik und Form auch Vorbild für die Automobilindustrie: Der Gelbbraune Kofferfisch (Ostracion cubicus) wurde wegen seines besonders niedrigen Strömungswiderstands (cw-Wert=0,06) als Vorbild für das Mercedes-Benz „Bionic Car“ (2005).