Florida: Sunshine State mit vielen Facetten
MIAMI BEACH: ART DÉCO UND TRAUMSTRÄNDE
Dass der Sunshine State auch bei Golf-Fans hoch im Kurs steht, wird spätestes nach der Landung am Miami International Airport klar: Von den rund 1000 Golfplätzen Floridas gibt es allein im Umkreis der Metropole mehr als 40. Der 18-Loch-Platz des Miami Springs Golf Clubs liegt so nah am Flughafen, dass man beim Landeanflig sogar Spieler und Greenkeeper den Fairways erkennen kann. Viele Touristen nutzen die kosmopolitische Stadt an der Südspitze Floridas nur als wichtigen Verkehrsknotenpunkt, um weitere Reiseziele anzusteuern. Ein großer Fehler, denn Urlauber sollten bedingt ein paar Tage im wunderschönen, nur 20 Minuten Autofahrt entfernten, Miami Beach einplanen: Neben dem fantastischen Strand und den mit Palmen umsäumten Beachwalk ist der mehr als 950 historische Gebäude umfassende „Art Déco District“ ein weltweit einzigartiges und faszinierendes Ausflugsziel: Die pastellfarbenen Häuser aus den 30er- und 40er- Jahre sind eine beliebte Film- und Fotokulisse – bekannt durch die Kultserie „Miami Vice“. Auch der italienische Modedesigner Gianni Versace lebte hier und ließ sich von den stromlinienförmigen Formen, geometrischen Mustern sowie dem glamourösen Touch der Gebäude inspirieren. Der Ocean Drive ist die bekannteste und wichtigste Straße in South Beach. Am „Muscle Beach“ kann man Sportler beim Training beobachten oder am 14 Kilometer langen weißen Strand mit den knallbunten Lifeguard-Häuschen im Sand relaxen und schwimmen. Abends sind die vielen wunderschön beleuchteten Restaurants, Bars und Clubs mit Livemusik von der 6. bis zur 23. Straße von feiernden Urlaubern und cruisenden Sportwagen und Straßenkreuzern ein Pflichtbesuch.
ROADTRIP ÜBER DIE ALL-AMERICAN-ROAD
Sensationell ist allein der Roadtrip von Miami bis zu den Florida Keys. Verlässt man erstmal die 8-spurigen Freeways von Floridas Metropole geht es Richtung Keys über kleinere Two-Lane-Highways: Das Straßenbild prägen Pick-ups mit riesigen Ladeflächen und gewaltige US-Trucks. Die eigentliche Panoramastrecke ist der südlichste Abschnitt des „Highway 1“ und führt über die 42 Brücken der Overseas Highways bis Key West und ist die einzige Land- und Wasserverbindung zwischen den Keys und dem Festland – im Falle eines Hurrikans auch die einzige Fluchtroute für die Einwohner. Die Inselkette ist größer als vermutet und auf der All-American-Road ist rund um die Uhr Betrieb. Links und rechts passiert man ähnlich aussehende Vororte mit Shooping-Malls und Tankstellen. Daneben findet man Motels, typische US-Diner und Small-Towns deren Hauptsehenswürdigkeit metergroße Segelfisch- und Marlin-Modelle sind. Kaum ein Restaurant oder Bar, die nicht mit riesigen Hai- oder Lobsterfiguren um die Gunst der vorbeifahrenden Kundschaft buhlt. Die sympathischen Bewohner der Keys lieben anscheinend Fisch-Design: Selbst die typischen US-Briefkästen stehen hier in allen erdenklichen Meerestierformen vor den Hauseingängen.
WILLKOMMEN IN DER CONCH-REPUBLIC!
Insulaner gelten häufig als eigenbrödlerisch und kreativ bis sympathisch-verschroben. Die unbeugsamen Bewohner der Florida Keys sind mit diesen Attributen reichlich gesegnet und besitzen außerdem einen ausgeprägten Sinn für Satire: 1982 erklärten sie den USA den Krieg und riefen die „Conch Republic“ aus. Mit Brot bewaffnet kapitulierten sie innerhalb von 60 Sekunden bedingungslos und forderten eine Milliarde US$ finanzielle Wiederaufbauhilfe von den Vereinigten Staaten. Grund für den Protest waren Straßenverkehrskontrollen am Highway wegen kubanischer Flüchtlinge. Die Aktion führte dazu, dass die Checks aufgegeben wurden und untermauerte den Ruf der Freigeister Floridas.
„Hey wollt ihr zwei Kokosnüsse für zehn US$?“, ruft Randash von seinem verrostetem Pick-Up herüber. Die zerfledderte Blaue Flagge der „Conch Republic“ flattert im Wind während der drahtige Mitdreißiger mit einem gewaltigen Buschmesser kunstvoll die Palmenfrüchte zerteilt. Für Touristen sind die Kokoswasser-Drinks eine willkommene Erfrischung – ganz nebenbei werden dadurch regelmäßig die gefährlichen Geschosse von den Palmen entfernt. Warum „Conch Republic“? „Die Zuwanderer der Bahamas brachten ihre kulinarische Vorliebe für die ,Conch’, die Riesen-Flügelschnecke mit. Das Britische Parlament wollte ihr Essen besteuern worauf die Bahamians sagten, sie würden lieber 27 verschiedene Schnecken-Kochrezepte kreieren, als Steuern zu zahlen, und das haben sie auch getan. Wir sind genauso unbeugsam und humorvoll und gehen relaxed und ohne Vorurteile miteinander um. Die Conch Republic ist tatsächlich ein Staat im völkerrechtlichen Sinne und obwohl die Pässe keine offiziellen Dokumente sind wurden mehr als 500 000 Stück weltweit ausgestellt“, lacht Randash.
FLORIDA
Miami, Florida – der Roadtrip entlang des legendären Overseas Highway führt zu den Florida-Keys: Key Largo, Key West – ein Traum!
KORALLENSCHUTZ-STATION
Einmal Insulaner, immer Insulaner: Einer der Charakterköpfe gehört Roxana Boonstra von der Coral Restauration Foundation in Key Largo. Ein Leben auf dem Festland käme für die Meeresbiologin kaum in Frage. Die blonde US-Amerikanerin liebt Fische, allen voran den Nassau-Zackenbarsch, und damit es ihren Schützlingen gut geht, kümmert sie sich um alle marinen Bewohner des drittgrößtem Korallenriffs der Welt: „Bis heute haben wir mehr als 120 000 Korallen auf einer Fläche von 17 500 Quadratmeter gepflanzt. Das entspricht der doppelten Fläche von Puerto Rico“, schildert Roxane Boonstra die Arbeit der Coral Foundation. Die Florida Keys haben zu einem weltweit führenden Unternehmen in der Korallenrestaurierung entwickelt: Seit dem 90er-Jahren sind fast 40 Prozent der Korallen verschwunden, meist abgestorben wegen Krankheiten und Umweltverschmutzung, aber auch, weil Taucher und Schnorchler die empfindlichen Organismen zerstören. Floridas Korallenriff beherbergt heute nur noch zwei Prozent der Populationen der einst vorherrschenden Hirschhorn- und Elchhornkorallen, die es in den 1970er Jahren noch überall gab.
SHIPWRECK-TRAIL MIT WRACKS
Entspannt wie ein Großstadtbusfahrer steuert Captain Scott das rot-weiße Boot der Rainbow Reef Divers durch die Kanäle von Key Largo auf dem Weg zur aktuellen Aufzuchtspots des Coral Restauration Foundation. Schnorchler lieben die Tour zur „Christ of the Deep“-Statue. Im National Marine Sanctuary liegt der ,Shipwreck Trails’ mit neun Wracks. Weltbekannt ist das 160 Meter lange Docklandungsschiffes ,Spiegel Grove’ sowie der gewaltige Raketenträger ,USS Vandenberg’“. Wieso gibt es hier eigentlich so viele Wracks? „Grund sind weniger die Hurricanes sondern die Floridastraße, einer seit dem Beginn der europäischen Kolonisierung stark genutzten Schifffahrtsstraße. Die Korallenriffe haben dafür gesorgt das es so viele Schiffbrüche gab. „Pflanzt mit uns eine Koralle und schützt die Unterwasserwelt“, fordert die Meeresbiologin Roxana Boonstra die Taucher auf und zeigt eine Methode zum Farmen von Hirschhorn- und Elchhornkolonien. Am Vormittag hatte jeder die Gelegenheit im Workshop am Modell an Land fingergroße Fragmente dieser Korallen am Sand zu fixieren oder Stücke mit einer Schnur an den Ästen der Coral-Trees zu fixieren. Schwebend in der nährstoff- und sonnenlichtreichen Wassersäule ist das ganze nicht mehr ganz so einfach. In einer Tiefe von rund fünf Metern wachsen die Korallenfragmente zu Kolonien heran, bis sie groß genug sind, um in sechs bis neun Monaten an das Riff ausgepflanzt zu werden. Jeder dieser schwimmenden Bäume kann bis zu 100 Korallenfragmente aufnehmen. „Wir haben zur Zeit sieben Offshore-Korallenbaumschulen in Südflorida von Carysfort Reef bis Key West, von denen die größte so groß wie zwei Fußballfelder ist“. Für die Taucher, die an zwei Stellen die Gelegenheit hatten, aktiv am Korallenschutz mitzuarbeiten bleiben diese beiden Tauchgänge ein ganz besonderes Erlebnis.
TURTLE HOSPITAL UND FLIPPER-FILM-LOCATIONS
Wir passieren weitere Brücken Richtung Marathon und langsam wird der Verkehr beschaulicher. Am beliebten Ferienort warten mit dem „Turtle Hospital“ ein Must-See der Tour. Das Schildkrötenkrankenhaus ist weltweit das einzige seiner Art. Schiffsschrauben-Verletzungen, Hai-Attacken, Umweltverschmutzungen und Krankheiten sorgen dafür, das die OP-Räume häufig in Betrieb sind. Seit 1986 werden hier Meeresschildkröten medizinisch behandelt, aufgepäppelt, um sie nach Möglichkeit wieder ins offene Meer zu entlassen. Alte, kranke und blinde Schildkröten finden sie im Turtle Hospital ein sicheres Zuhause. Bei geführten Touren dürfen Besucher den Mitarbeitern über die Schulter schauen und mehr über die Pflege und den Schutz der Meeresbewohner lernen. Auf dem Weg passiert man das Dolphin Research Center auf Grassy Key, das als Location für den ersten „Flipper“-Film von 1963 bekannt ist.
SEVEN MILE BRIDGE
Der beeindruckendste Abschnitt der Tour folgt mit der Seven Mile Bridge. Die mit rund elf Kilometer Länge längste Brücke des Highways bietet einen unvergesslichen Ausblick: An einigen Stellen hat man das Gefühl, geradewegs über das türkisgrüne Wasser zu fahren. Sobald man Big Pine Key und die Lower Keys passiert ticken die Uhren spürbar langsamer. Im Key Deer Wildlife Refuge leben mehrere Hundert der kleinen, vom Aussterben bedrohten Key-Weißwedelhirsche. Flugzeugfans können Jagdflugzeuge am Marineflugstation Key West in Boca Chica Key beobachten.
HIGHTLIGHT KEY WEST
Die südlichste und letzte Insel der Florida Keys ist Key West und gleichzeitig die bekannteste und schönste Insel. Mit „Smathers“ und „Higgs Beach“ findet man hier auch zwei richtig schöne Strände. Ernest Hemingway sowie der ehemalige US-Präsident Harry Truman hatten hier einst ihre Wohnsitze. Mit der „Squid“, Key Wests erstem Charterboot mit Elektromotoren, bieten die „Honest Eco Sustainable Nature Tours“ vierstündige Delfinbeobachtungen und Schnorcheltouren an. Gäste können wilde Delfine beim Spielen, Schlafen, Jagen und Paaren im ruhigen, türkisfarbenen Wasser von Key West beobachten und anschließend an einem ruhigen Ort schnorcheln.
HEMINGWAY UND HOCHPROZENTIGES
Die Old Town und der Key West Historic District sind voller wunderschöner, weißer Cottages und Villen mit Mansarden, Giebeln und großen Veranden. Überall gackern und watscheln Hähne, Hühner und Küken völlig vogelfrei durch die Gegend: Ein strenges Vogelschutzgesetz hat die „Key-West-Chicken“ und Ihre Eier unter Schutz gestellt. „Come as you are“ prangt auf dem Kennzeichen eines Ford Mustang Coupés, auf dem zwei Hühner hocken und die Key-West-Devise „One Human Family“ gilt besonders für die große LGBTQ-Community der Keys. Der Southernmost Point of the Continental USA (90 Miles to Cuba) steht natürlich auch auf der To-Do-Liste aller Key-West-Besucher. Dabei ist die lange Schlange vor dem unscheinbarem Felsen das spektakuläre Motiv.
HISTORIC SEAPORT
Neben der Ramba-Zamba-Meile Duval Street, die sich kerzengerade von der Nord- bis zur Südküste zieht, oder dem Mallory Square ist die schönste Ecke der Hafenrundgang entlang des Historic Seaport. Der Beachwalk mit frei zugänglichem Yachthafen mit Kapitänen ohne Berührungsängste, Bars mit Meerblick, hungrigen Tarpunen, die vor den Restaurants gefüttert werden und viel Livemusik ist ein Erlebnis. Der Einfluss Kubas ist von Miami bis Key West deutlich zu spüren: Zigarrenshops, kubanische Musik, Cuban Sandwiches, Karibik-Rum – kein Wunder, dass der berühmteste amerikanische Schriftsteller Hemingway diese kleine Insel für zehn Jahre zu seiner Heimat machte. Nicht nur Katzenfans müssen sein ehemaliges Wohnhaus in der Whitehead Street besuchen. Um die 70 Stubentiger leben in dem Anwesen. Es gibt sogar einen Friedhof für die Kuscheltiere neben seiner Villa im Garten. Angeblich stammen sie ursprünglich alle von einem Tier ab, das der Schriftsteller vom Kapitän eines Segelschiffes geschenkt bekam und „Snow White“ taufte. Die Nachkommen Hemingways haben mit Papa’s Pilar Rum („Pilar“ war der Name seines Schiffes) auf den Markt gebracht. Must-eat: Der Key Lime Pie ist der leckerste Zitronenkuchen der Welt! Und schmeckt wie alle Locals sagen am besten auf Key West. Die Florida-Keys sind eine wunderschöne Inselkette voller Charakterköpfe, die wie die Insel selbst sind: sympathisch verschroben, aufrecht und unbeugsam wie das Bonmots des Generalsekretärs der Conch Republic: „Wir glauben nicht an Steuern. Wenn wir Geld brauchen, schmeißen wir eine Party!“
AIRBOAT-TOUREN DURCH DIE EVERGLADES
Auf der Tour zurück von den Florida Keys, sollte man auf unbedingt einen Abstecher für eine Airboat-Tour im UNESCO-Welterbe Everglades Nationalpark einplanen. Auf einer Fläche in der Größe Balis erstreckt sich das tropische Marschland, das von Alligatoren, Pumas und Tigerpythons als bedrohlicher Bioinvasor besiedelt wird. Die Fahrt von Key Largo bis zum Tamiani Trail East zu „Wooten’s Everglades Airboat Tour“ dauert knapp zwei Stunden. 365 Tage im Jahr, von 9 bis 16 Uhr können Touristen den Nationalpark erkunden: Die 50-minütige Tour (45 US$ für Erwachsene, 27 US$ für Kinder bis 10 Jhren) ist atemberaubend – nicht nur wegen der vielen Krokodile, die man aus nächster Nähe bestaunen kann. Die Sumpfboote mit den riesigen Propellern sind wahre PS-Monster: Der V8-Motor mit 500 PS kann das Amphibienfahrzeug auf mehr als 200 Km/h bringen – aber keine Angst: Die Kapitäne fahren mit maximal 100 km/h durch die Sümpfe. „Florida hat ein Tigerpython-Problem“, sagt der Guide Jack beim ersten Stopp der Tour. Vor fast 30 Jahren sind Hunderte Exemplare der Würgeschlange aus einer Aufzuchtstation entkommen und bringen das Ökosystem aus dem Gleichgewicht: Die die bis zu acht Meter lange Würgeschlange hat keine natürlichen Feinde und frisst fast alles, was hier lebt. 90 Prozent der Waschbären, Opossums oder Rotluchse sind bereits verschwunden, was auf den Population von rund 300.000 Schlangen zurückgeführt wird. Viele „Snake catcher“ jagten daher die eingewanderte Würgeschlange in den Sümpfen. Die Wasserbehörde in Südflorida zahlt für jede erlegte Tiger Python eine Prämie: Für ein Drei-Meter-Exemplar gibt es 200 US$. Aus der Haut der erlegten Pythons werden Stiefel, Taschen, Portemonnaies und andere Accessoires fertigen – die Einfuhr nach Deutschland ist verboten, also Finger weg! „Der Park beherbergt die einzigen wildlebenden Flamingos in den USA und auch der vom Aussterben bedrohte Florida-Puma ist mit Glück in den Everglades zu sehen“, sagt Captain Dave beim letzten Stopp. Traumstrände zwischen Miami und Daytona Beach, Sumpflandschaften mit Alligatoren in den Everglades, die Florida Keys sowie der Manati-Top Spot Crystal River – dazu Disney World, die Univeral-Film-Studios das sensationelle Kennedy Space Center. –Sunshine State Florida ist ein Reiseziel der Superlative.
INFO FLORIDA-KEYS
Die rund 180 Kilometer lange Inselkette der Florida Keys ist mit dem Festland Floridas über den US Highway 1 verbunden, dem so genannten „Overseas Highway“. Unter Wasser erstreckt sich das drittgrößte tropische Korallenriff der Welt.
Fläche: 355,6 qkm
Einwohner: 78. 000
Hauptstadt: Key West
Religion: 80% Protestanten und Katholiken
Zeitverschiebung: -6
Kommunikation
Englisch
Netzspannung: Die genutzte Spannung beträgt 120/240 V. Diese Netzform wird in Amerika bei fast allen Haushalten und kleinen Bürogebäuden genutzt. An 120 V werden kleine und leistungsschwache Geräte angeschlossen, beispielsweise Computer, Fernseher oder Licht. Adapter wird benötigt!
EINREISE
Von Frankfurt nach Miami. Weiter mit dem Mietwagen bis Key West.
Die nächsten internationalen Flughäfen für Besucher sind der Miami International Airport (MIA) und der Fort Lauderdale- Hollywood International Airport (FLL), von wo aus die Keys mittels Shuttlebus oder Mietwagen erreichbar sind.
GESUNDHEIT
Eine vollständie Corona-Impfung ist notwendig. Infos zur aktuellen Situation auf.
Infos zur aktuellen Situation: www.fla-keys.de
BESTE REISEZEIT
Im Sunshine State Florida (Sonnenscheinstaat) scheint die Sonne an mehr als 300 Tagen im Jahr. Die beste Reisezeit ist zwischen Ende November und Mai – perfekt zum Überwintern! Die Keys sind übrigens die einzige frostfreie Region in Florida. Es gibt zwei unterschiedliche Wetterperioden: Feucht, heiß und schwül von Juni bis Oktober und trockener und kühler von November bis Mai. Des Weiteren befindet sich Key West inmitten der atlantischen Hurrikanzone. Launisch präsentiert sich im Herbst manchmal das Wetter, das sich von paradiesisch sommerlich, innerhalb von MInuten wie aus Kübeln gießen kann und für schlechte UW-Sichtweiten sorgen kann. In den Sommermonaten liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur bei ca. 32°C. Ein beständig leichter Wind sorgt für eine dauerhafte Kühlung. Die Wassertemperaturen befinden sich ständig über 20°C, und dennoch bleibt das Wasser des Atlantiks immer frisch und angenehm zum Schwimmen, Tauchen und Schnorcheln.
GEOGRAFIE
Die Florida Keys bestehen aus 200 Koralleninseln, die sich über eine Distanz von von über 290 Kilometern (180 Meilen) erstrecken. Die Inselkette liegt an der Südspitze Floridas zwischen dem Golf von Mexiko und dem Atlantischen Ozean. Der Name stammt vom spanischen Wort Cay für Sandinsel (auf einem Korallenriff). Die Inseln sind über 42 Brücken des Overseas Highways verbunden. Die bekannteste Brücke ist die „Seven Mile Bridge“. Sie verbindet Vaca Key (Marathon) mit Bahia Honda und überquert dabei Pigeon Key. Ihrem Namen entsprechend hat diese Brücke eine Länge von sieben Meilen (elf Kilometer).
MIETWAGEN, SUNPASS UND US-AUTOREGELN
Je nach Verkehr können Besucher Key Largo in gut einer Stunde Fahrzeit vom Miami Airport aus erreichen, von Fort Lauderdale aus dauert die Fahrt rund eine Stunde und 45 Minuten. 1 Woche am besten und einfachen direkt am Flughafen in Miami und dort zurückbringen. Kleinwagen: 2 Türen, 4 Sitze, 2 Koffer. 60-70 US$ pro Tag. Kilometer frei, Vollkasko, Zusatzschutz. Woche: 420-500 US$.
Sunpass
Vom Miami International Airport (MIA) sollten Sie die LeJeune Road South nehmen,
um zum Highway 836 zu gelangen. Die 836 fahren Sie nach Westen, bis Sie auf den so genannten Florida Turnpike abbiegen. Folgen Sie dem Turnpike bis zum Ende in Florida City, wo er in die US 1 übergeht. Nach etwa 35 Kilometern auf der US 1 befinden Sie sich in Key Largo, dem nördlichsten Teil der Florida Keys. Vom Fort Lauderdale-Hollywood International Airport (FLL) aus sollten Sie den Schildern zur Interstate 595 (West) folgen. Die 595 bringt Sie in westlicher Richtung nach einigen Meilen zum Florida Turnpike, dem Sie dann wiederum in Richtung Süden folgen, um zu den Florida Keys zu gelangen. Bitte beachten Sie, dass der Turnpike mautpflichtig ist und diese Maut auf Höhe Miamis NUR noch elektronisch erhoben wird. Die Mietwagenanbieter bieten dafür unterschiedliche Lösungen an, die Sie hier einsehen können: www.sunpass.com/ rentalcar. Befahren Sie den Turnpike nur, wenn Sie über Ihre Mietwagenfirma eine entsprechende Mautlösung inkludiert haben. Andernfalls drohen empfindliche Bußgelder. Ein Sunpass kostet pro Mietvertrag 25 ,– US-$ und wird bei Abholung des Mietautos angeboten. Neben der Gebühr von 25,– US-$ für den Sunpass müssen noch Mautgebühren bezahlt werden. Wer ohne Toll-System über eine Toll-Road fährt, zahlt 100 US– Strafe.
Mietwagen: ab 400 US$ pro Woche
USA-AUTOREGELN
Generell gilt beim Autofahren in den USA: Rechts abbiegen ist auch erlaubt, wenn die Ampel auf Rot steht. In der Regel liegt die Geschwindigkeitsgrenze auf den Interstates bei 75 mph (miles per hour: 120 km/h). Auf den Highways sind es meist 55 – 65 mph (ca. 90 – 110). Wenn man vor Miami im 8-Lane-Freeway unterwegs ist: Die vielen Spuren verstehen sich eher als eigene Fahrbahnen – es gibt kein links oder rechts – überholt wird überall. Die HOV-Lane (auch Carpool-Lane genannt) darf nur von Fahrzeugen mit mindestens zwei (HOV-2) oder 3 (HOV-3) Insassen befahren werden. Sobald man sich beim Autofahren in den USA außerhalb der Städte befindet, werden Highways, Freeways und Interstates nur noch mit ihrer Nummer und der dazugehörigen Himmelsrichtung (North, East, South, West) angegeben.
Orientierung: In den USA sind die meisten Städte im Schachbrettmuster angelegt. Die Ampeln stehen in den USA immer auf der gegenüberliegen Seite oder hängt an Seilen mitten über der Kreuzung. Gelangt man beim Autofahren in den USA an eine Kreuzung mit Stop-Schildern, fährt der, der als erster da war. Nicht rechts vor links!
TELEFONIEREN MIT US-SIM-KARTE
Eine Holafly-USA-SIM Karte mit schnelles Datenvolumen und 4G Netzabdeckung ist zu empfehlen, falls man kein Navi im Auto hat. Roaminggebühren entfallen und außerdem ist die US-Internetverbindung, sowie eingehende Anrufe auf US-Rufnummern inklusive.
Taxi
1/5 Meile 3 US$, danach jede Meile 0,5 US$.
Bus
12 US$ (1-Tages-Ticktet, Key West/Lower Keys)Öffentlicher Busverkehr zwischen Key West und Lower Keys: Super Pass: 1-Tages-Ticket: 12 US$. Key West: 4 US$ Tagesticket.
Highlights und Aktivitäten
Key Largo: Coral Restauration, www.coralrestoration.org
African Queen (Schiff aus dem US-Film von 1961 mit Bogart und Hepburn) www.africanqueenflkeys.com
Islamorada: History of Diving Museum divingmuseum.org
Robbie’s Marina, Tarpune füttern und relaxen, www.Robbies.com
Marathon: Turtle Hospital, www.turtlehospital.org.
Key West: Ernest Hemingway Home and Museum, hemingwayhome.com,
Truman Haus, www.trumanlittlewhitehouse.org,
Mel Fisher-Museum, www.melfisher.org,
Delfin-Watching: Honest Eco Sustainable Nature Tours,www.honesteco.org
Tauchen: Üblich sind 2-Tank-Dives (2 Tauchgänge, eine Ausfahrt). Ein 2-Tank-Dive kostet 80-90 US$ inklusive Tank, Blei, Anzug und Guide. Komplette Ausrüstung inklusive Computer um die 30 US$.
Key Largo: Rainbow Reef Divers, www.rainbowreef.com, Scuba-Fun, www.scuba-fun.com,
Islamorada Key Dives, www.keydives.com,
Big Pine: Captain Hook’s Tauchbasis (www.captainhooks.com),
Key West: Southpoint Divers, www.southpointdivers.com.
Everglades
Wooten’s Everglades Airboat Tour
Essen „Floribbean Cuisine“
Die Küche Floridas ist extrem vielfältig und hat mehr zu bieten als Fastfood und Steakküche, obwohl diese Gerichte in den typischen Diners einfach lecker sind und zur US-Tour gehören. Wie in Südflorida ist die kubanische, karibische und südamerikanische Küche allgegenwärtig. Ganz oben auf der Speiseliste stehen frische Fische und Meeresfrüchte: Lobster, Shrimps, Mahi-Mahi, Schwertfisch – wer es mag kann als Gruß aus den Everglades Alligator kosten. „Surf & Turf“, also Krustentiere und Fleisch schmecken nirgendwo besser als hier. Frisches Gemüse und Obst, Zitrusfrüchte geben Dressings, Soßen und Süßspeisen den richtigen Kick. Und klar: Kuchen. Der Key Lime Pie Zitronenkuchen ist einfach Weltklasse. Eine kreative Küche der Keys ist die „Floribbean Cuisine“ – eine Fusion aus amerikanischer und kreolischer Küche. Passionsfrucht und Dragonfruit-Marinaden, Kokosnuss-Sauße, Mango-Paprika-Salat, Kochbananen mit gedünstetem Fisch mit Vanillesauce. Typisch karibische Gewürze wie Piment, Kumin, Zimt und Vanille sorgen für exotische Genüsse. Frischer Ingwer, und Kräuter wie Thymian und Oregano und Koriander sind beliebt – und Chilli darf nicht fehlen!
Typische Spezialitäten: „Key West Pink Shrimp“ und „Conch“, die namensgebende Meeresschnecke der „Conch Republic“, die das Nationalgericht der Bahamas ist. Das weiße, feste Fleisch wird frisch Salat, in einer Suppe (Conch Chowder) oder frittiert (Conch Fritters) serviert. Die Scheren „Stone Crabs“ werden mit Butter- oder Senfsoße serviert. Der typische Karibik-Snack „Crab Cakes“, frittierte Bällchen aus Krabbenfleisch mit einer Panade sind die Keys-Pommes – am besten von Mitte Oktober bis Mitte Mai. „Lobster“ und „Surf & Turf“. Als Vorspeise sollte man „Blackened Fish“ probieren. Dabei wird der Fisch in einer Gewürzsauce scharf angebratenen und geschwärzt. In jedem Restaurant der Keys gibt es den süß-säuerlichen Limettenkuchen – am besten schmeckt er auf Key West.
Günstig und gut: Cuban Coffee shop key west, Key West, www.keywestcubancoffeeshop.com
Fisherman’s Cafe, Key West, www.fishermanscafekeywest.com
Islamorada Fish Company, Islamorada, https://www.islamoradafishco.com
Große Fischkarte. Der Clou: „You catch we cook!“. Angler können selbst gefangenen (filetierten!) Fisch ins Restaurant bringen und nach Wunsch zubereiten lassen!
Key Fisheries, Marathon, www.keysfisheries.com
Florida Keys Steak and Lobster House
Weitere Restaurants
Key Largo: Pilot House, pilothousemarina.com
Key Largo Conchhouse, keylargoconchhouse.com
Marathon: Lighthouse Grill im Faro Blanco Resort, www.faroblancoresort.com/marathon-restaurants
Catch of the Day: mit Lemon Caper Sauce oder Mango Lime Beurre Blanc mit Beilagen nach Wahl,
Keys Fisheries, www.keysfisheries.com
Key West: Urig am Yachthafen: Half Shell Raw Bar, www.halfshellrawbar.com
Bar: Sloppy Joe’s, www.sloppyjoes.com
Bistro 245 at Opal Key Resort, www.opalkeywest.com/bistro-245
Trinkgeld
In vielen Restaurants sind die Bedienungen auf Tip angewiesen. In einigen müssen sie einen Teil ihrer Trinkgelder auch noch teilen. Restaurant: 15% wenn alles in Ordnung war. 20% bei sehr gutem Service. Bartender;: 1 US$ pro Drink. Fast-Food-Restaurants üblicherweise kein Trinkgeld. Hotelpage für Koffer: 1-2 US$, Zimmermädchen: 2-3 US$. Grocery store bagger (Schüler oder Rentner, die Ihren Einkauf an der Kasse eintüten) 1-2 US$
HOTELTIPPS
Miami Beach
Townhouse Hotel Miami. Etwas abgerocktes Art-Déco-Hotel mit äußerst spartanischem Frühstück, aber begeistert mit super Lage und sensationeller Rooftop Bar, die an den Glanz vergangener Tage erinnert. Preise varrieren saisonal. DZ ab 140 Euro. Highsaison bis 250 Euro. www.townhousehotel.com
Unterkünfte sind in Miami Beach und auf den Florida-Keys teuer. Je weiter man Richtung Süden fährt, steigen die Preise. Auf Key West bekommt man kaum eine Unterkunft unter 200 US-US$.
Key Largo
Kona Kai Resort: Wunderschönes von Künstlern gestaltetes Resort mit Pool und eigenem Strand! DZ, Frühstück 320 US-US$ www.konakairesort.com,
Key Largo
Snappers Key Largo, Restaurant, Bar und einfaches Hofel, DZ, Frühstück 180 US-US$, www.snapperskeylargo.com
Marathon
Kingsail Resport, Zweckmäßige Unterkunft in guter Lage, DZ, Frühstück, 175 US-US$, www.marathonfla.com
Marathon: Faro Blanco Resort & Yacht Club, Schönes Resort direkt am Yachthafen gelegen.
DZ, Frühstück, 300 US-US$, www.faroblancoresort.com
Key West
Courtney’s Place Historic Cottages & Inns
15 Gehminuten vom Strand entfernt. Die historische Unterkunft liegt ruhig in der Nähe zur Duval Street entfernt und bietet einen Außenpool, kostenfreies WLAN sowie ein leichtes kontinentales Frühstück.
DZ, Frühstück, 420 US-US pro Nacht, www.courtneysplacekeywest.com
The Gates Hotel Key West, Etwas außerhalb aber mit stündlichem Bushuttle. DZ, Frühstück 180 US-US,
www.gateshotelkeywest.com
Caribbean House, charmantes Hotel im historischen Bahama Village gelegen.
DZ, Frühstück 350 US-US pro Nacht, https://www.caribbeanhousekw.com
Strände
Die südlichste und letzte Insel der Florida Keys ist Key West und gleichzeitig die bekannteste und schönste Insel. Mit
„Smathers“ und „Higgs Beach“ findet man hier auch die schönsten Strände der Florida Keys.
Sicherheit
Die Kriminalität ist gering. In den Ballungsgebieten auf Key West kommt es gelegentlich zu Taschendiebstählen.
Auskünfte
Unter der Nummer: 1-800-771-5397 finden Touristen jeden Tag rund um die Uhr deutschsprachige Hilfe. Das Besucherzentrum auf den Keys erreicht man unter 1-800-352-5397, das Büro in Deutschland unter +49-221-47671214. Zudem finden Sie auf den offiziellen Webseiten einen Live Chat, bei dem Besucher an Wochentagen von Experten Hilfe bei der Urlaubsplanung erhalten.
Florida Keys: www.fla-keys.de
Visit Florida: www.visitflorida.com
Reiseführer