Fauna

Die 10 größten Geheimnisse der Haie

Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten – das sind unserer fünf Sinne. Haie haben zwei mehr! Haie sehen im Dunklen besser als Katzen. Die Jäger hören anders, können Gerüche bis zu 10.000 mal besser wahrnehmen als Menschen. Haie schmecken, fühlen Strömungen und können die elektrischen Felder ihrer Beute wahrnehmen. Verstecken ist hoffnungslos!

 
Der erste Mensch lebte vor rund zwei Millionen Jahren. Haie gibt es seit 400 Jahren und sie haben sich zu Tieren der Superlative entwickelt. In der Evolution haben sich die Sinne der Haie zu empfindlichen Hochleistungssensoren entwickelt. Der Bandringa-Hai gilt übrigens als einer der vermutlich ältesten Verwandten der modernen Haie. Haie gibt es seit 400 Jahren und sie haben sich zu Tieren der Superlative entwickel: Sieben Sinne, Revolergebiss, Haihaut, Osmoregulation – eine Erfolgsgeschichte der Evolution!
 
 

1. SINN: HAIE SEHEN MEHR ALS WIR


Unter Wasser ist die Wahrnehmung anders. Die Absorption des roten Lichts macht sich für Menschen nach einigen Metern bemerkbar. Taucher wissen: Rot ist nach zehn Metern nicht mehr wahrnehmbar – die Ausblauung wird mit steigender Tiefe immer größer. Spätestens nach 60 Metern herrscht Dunkelheit. Die Augen eines Hais sind zehn Mal so lichtempfindlich wie die von Menschen. Haie haben Methoden zur Lichtverstärkung im Auge entwickelt, die effizienter sind, als die nachtjagender Säugetiere. Die Anpassung wird durch das Tapetum lucidum erreicht, das wie ein Lichtverstärker funktioniert.

2. SINN: HAIE HÖREN ANDERS  

Taucher wissen: Schall verbreitet sich unter Wasser schneller als an Land – die Ortung von Geräuschen ist nur für Menschen nicht mehr möglich. Das liegt daran, dass die Dichte des Wassers höher ist als die von Luft. Die Schallausbreitung unter Wasser hängt neben der Temperatur auch noch vom Salzgehalt ab. Im Schnitt liegt die Schallgeschwindigkeit im Meer bei etwa 1500 Metern pro Sekunde, also fünf Mal schneller als in Luft. Hohe Frequenzen werden schneller absorbiert als tiefe Frequenzen schnell verschwinden als hohe. 

Ein junges und gesundes menschliches Gehör nimmt eine Frequenzspanne von 20 bis 20.000 Hertz wahr. können sowohl ein tiefer Sinuston von 30 Hz als auch ein hoher von 15 kHz von Normalhörenden erst ab einem Schalldruckpegel von ungefähr 60 dB wahrgenommen werden. Am empfindlichsten ist das menschliche Gehör für Frequenzen zwischen 3500 und 4000 Hz.

Haie hören andere Frequenzen und Tonhöhen als Menschen. Der Hörbereich der Haie umfasst Schwingungen von 10 bis 800 Hertz. Haie reagieren besonders stark auf niederfrequente, pulsierende Schwingungen um 100 Hz, wie sie von kranken oder verwundeten Tieren produziert werden. Ein zappelnder Fisch an der Oberfläche, dem die Schwimmblase geplatzt ist. Das hören Haie kilometerweit! Die früher weit verbreite Technik, auf die Wasseroberfläche zu klatschen, um Haie zu verschrecken, bewirkt daher das genaue Gegenteil. Das ist der Sound, der diese Tiere neugierig machen – der Gehörsinn der Haie hat eine Reichweite von mehreren Kilometern.


3. SINN: HAIE RIECHEN 10.000 MAL BESSER


Haie können so Blut in milliardenfacher Verdünnung wahrnehmen. Der Hai wittert seine Beute schon aus Entfernung von mehr als 100 Metern. Das Blut eines verletzten Fisches ist für diese Tiere über große Distanzen wahrnehmbar. Durch die typische Pendelbewegung des Kopfes finden Haie sicher ihre Beute. Wie funktioniert das? Die Schneiderschen Falten kanalisieren das einströmende Wasser, damit die Nasengruben ständig von Wasser umspült werden. Die innere Oberfläche ist gefaltet, wodurch die Fläche vergrößert wird. Es heißt, das Haie einen Tropfen Blut in 10.000 Kubikmeter Wasser riechen können. Bei Versuchen, die allerdings nicht wissenschaftlich belegt sind (Filme auf Youtube) zeigt sich, das Haie kein Interesse an Menschlichem Blut, Urin haben. Menschen gehören nicht ins Beuteschema – zum Glück: Sonst gäbe es nicht weltweit 40 tödliche Unfälle pro Jahr, sondern Millionen. Jeder Riffbarsch ist uns im Wasser überlegen.


4. SINN: HAIE HABEN EINEN GUTEN GESCHMACK


Haie haben ein sehr gutes Geschmacksempfinden und so ist es nicht erstaunlich, dass sie Unbekanntes erst mit einem Probebiss antestesten, bevor sie es fressen. Die meisten Unfälle mit Menschen sind Probebisse. Wegen der Beisskraft und der scharfen Zähne kommt es leider zu schweren Verletzungen und hohem Blutverlust.


5. SINN: HAIE FÜHLEN MIT SENSOREN

Haihaut enthält hochempfindliche Druck- und Temperatursensoren. Einige dieser Sensoren sind derart empfindlich, dass sie Bewegungen der Haut von nur 0.02 mm registrieren können. Die Haie fühlen mit diesen Sensoren Berührungen, Wasserströmungen und Temperaturänderungen.


6. SINN: HAIE SPÜREN ELEKTRISCHE FELDER

Die für Menschen unvorstellbare und faszinierende Sinnesleistung der Haie ist die Wahrnehmung elektrischer Felder. Jedes Lebewesen produziert elektrische Felder: Haie spüren den Herzschlag, jede Flossen- oder Muskelbewegung. Ein Beutetier kann sich noch so gut im Sand verstecken oder in einer Höhle tarnen – vor Haie kann man sich nicht verbergen. Dieser Nahsinn funktioniert allerdings nur bis etwa 15 Zentimter. Das erklärt, warum einige Haie wie Hammer- oder Zitronen- und Bullenhaie bei der Jagd flach über den Grund schwimmen. Wie funktioniert das Abscannen des Grunds? Verantwortlich für diese spektakuläre Fähigkeit sind die Lorenzinischen Ampullen. Sie kommen nur bei Knorpelfischen wie Haien und Rochen vor. Wenn man Haie aus der Nähe sieht erkennt man hunderte kleiner schwarzer Punkte im Schnauzenbereich der Haie. Diese bestehen aus einer Ampulle und einem langen, mit einer gallertartigen Substanz gefüllten Kanal, der in einer Pore endet.


7. SINN: HAIE SPÜREN DRUCKWELLEN

Das Seitenlinienorgan der Haie verläuft vom Kopf bis zur Schwanzflosse und enthält in Gallerte eingebettete Sinneszellen. Diese Gallerte leitet Druckwellen an die Sinneszellen weiter. Außerdem haben Haie sogenannte Grubenorgane auf den Seiten, am Rücken und unter dem Kiefer, die aus zwei vergrösserten Kammern mit Sensorzellen bestehen. Die genaue Funktion der Grubenorgane ist noch nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass Haie damit mechanische Reize wie Wasserströmung registrieren können.

8. DIE ZÄHNE DER HAIE: DAS REVOLVERGEBISS

Beispiel: Die Zähne. Das Revolvergebiss würde Zahnärzte arbeitslos machen. Einige Haie haben mehrere Reihen mit hunderten von Zähnen die wie ein Gewehr nachgeladen werden. Haie haben scharfe Zähne. Je nach Spezialisierung auf die Beute sind sie scharf wie ein Messer, spitz wie Dolche oder gezahnt wie eine Säge oder wie beim Tigerhai wie ein Dosenöffner aufgebaut. Der Tigerhai kann Schildkrötenpanzer durchbeissen! Bei jedem Angriff verlieren die Tiere Zähne. Ein Hai kann in seinem Leben mehr als 30.000 Zähne verbrauchen

DER WEISSE HAI HAT MIT ZWEI TONNEN BEISSKRAFT DEN STÄRKSTEN BISS ALLER TIERE

Der Weiße Hai hat nicht nur rasiermesserscharfe Zähne, die bis zu 15 Zentimter lang werden, sondern unter allen lebenden Tieren die höchste Beisskraft: Zwei Tonnen! Ein Tiger oder Löwe kommt auf 500 Kilogramm. Menschen auf 80 Kilogramm.


9. HAIE HABEN EINE MAGISCHE HAUT

Haihaut ist bei den meisten Arten rauh wie Sandpapier, weil sie mit kleinen Zähnchen besetzt sind. Die Haut hat nicht nur einen geringeren Wasserwiderstand sondern hält auch Schädlinge und Plagegeister wie Seepocken fern. Diese sitzen auf kleinen Stielen auf einer weicheren, Unterhaut und sind auf Druck verschiebbar. Durch die Zähnchen entsteht eine feine Rillung in Längsachse über das Tier. Die Zähnchen senken nicht nur den Wasserwiderstand, sondern machen es auch Seepocken und ähnlichen Parasiten schwer, Haut des Hais mitzureisen.


10. HAIE KÖNNEN DEN SALZHAUSHALT STEUERN

Haie können ihren Salzhaushalt hormonell steuern (Osmoregulation). Ihre Körperzellen enthalten wie bei den meisten Säugetieren eine geringe Konzentration an Salzen. Um das Eindringen aus dem Meereswasser zu verhindern, lagern sie vermehrt Harnstoff in ihren Zellen ein. Um ihre niedrige Salzkonzentration aufrechtzuerhalten, geben sie Salz ins Meerwasser ab. Dafür besitzen sie Chloridzellen in den Rektaldrüsen, die nach dem gleichen Prinzip funktionieren wie in den Salzdrüsen der Meeresvögel.

Karibik Guide

Die Sehnsuchtsziele mit türkisfarbenem Wasser und endlosen Stränden sind einzigartige Mikrokosmen. Jede Insel ist anders und begeistert mit bunten Korallenriffen oder Begegnungen mit großen Haien. Dazu die relaxten Bewohner, die mit kreolischer Küche, Rum-Cocktails und Reggae- und Soca-Beats das Leben zelebrieren – das gibt’s nur hier!