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Oregons tierische Weggefährten 

Die besten Orte und Jahreszeiten für faszinierende Tierbegegnungen im Biber-Staat: Seeotter, Seelöwen und Weißkopfseeadler in Oregon erleben.

WEISSKKOPFSEEADLER: DIE KÖNIGE DER SCHLUCHTEN

Der majestätische Columbia River markiert die Grenze zwischen den Bundesstaaten Washington und Oregon. Im Winter ist der Fischreichtum hier besonders groß und die Schlucht damit ein Eldorado für den Weißkopfseeadler, dessen bevorzugte Nahrung Fisch ist. Von Mitte Dezember bis Februar können Besucher ihn hier besonders gut beobachten. Die größten Chancen, den Raubvogel in seinem natürlichen Lebensraum zu sehen, bieten sich in der Morgen- und Abenddämmerung. Die immense Größe des Adlers gepaart mit seinem schneeweißen Kopf machen es leicht, ihn mit bloßem Auge aufzuspüren. Obwohl der Weißkopfseeadler unter vielen Native Americans als heilig gilt und er im 18. Jahrhundert sogar zum Wappenvogel der Vereinigten Staaten ernannt wurde, war sein Überleben lange gefährdet. Doch mit der Zeit und dank immenser Bemühungen im Tier- und Naturschutz erholte sich die Population wieder. Den Beweis dafür liefern Orte wie die The-Dalles-Dam, der Flussabschnitt rund um Mosier, sowie das Columbia Gorge Discovery Center – hier leben die meisten der imposanten Großvögel. 

BIBER: TIERISCHE BAUMFÄLLER

Dem Biber kommt eine zentrale Rolle in der Geschichte, Kultur und Natur des US-Bundesstaates Oregon zu. Im 19. Jahrhundert war das Nagetier von immenser Bedeutung für die Wirtschaft: Der Pelzhandel zog Siedler und Trapper in die Region, es entstanden Handelswege, die Wirtschaft florierte und neue Gebiete wurden erschlossen. Heutzutage ist der fleißige Biber für Natur, Vegetation und Landschaft unerlässlich. Er fällt Bäume, staut Wasserläufe und nimmt damit indirekt einen positiven Einfluss auf die Wasserqualität. Seit 1969 trägt Oregon daher den Beinamen „The Beaver State“. Wer im Biber-Staat im Nordwesten der Vereinigten Staaten unterwegs ist, wird mit großer Wahrscheinlichkeit diese possierlichen Tiere zu Gesicht bekommen. Mit etwas Glück und dem richtigen Timing kann man aber auch auf den einen oder anderen tierischen Weggefährten der Biber treffen 

SEELÖWEN: KOLOSSE AM WASSER

Nördlich von Florence liegt Amerikas größte, von der Natur geschaffene Meeresgrotte, die Sea Lion Caves. In der über 38 Meter hohen Basalthöhle tummeln sich – vor allem in den Herbst- und Wintermonaten – hunderte von Seelöwen. Während der Brutzeit, im Frühjahr und Sommer, sind sie wesentlich seltener hier anzutreffen, da sie dann auf den Felsvorsprüngen außerhalb der Grotte ihre Jungen zur Welt bringen. Die hier heimischen Stellerschen Seelöwen können eine Größe von über drei Meter erreichen. Die Art war lange vom Aussterben bedroht, seit 2009 ist das Gebiet rund um die Höhle aber einer der wenigen Orte an der Westküste, an denen die Population der Stellerschen Seelöwen wieder zunimmt. Weitere Exemplare sind auf Shell Island vor Cape Arago und im Three Arch Rocks National Wildlife Refuge in der Nähe von Oceanside in freier Wildbahn zu beobachten.

Closeup shot of a beaver eating fruit with a blurred background

PAPAGEIENTAUCHER: FRÜHLINGSBOTEN IM PAZIFIK 

Im Frühjahr wird es am Haystack Rock in Cannon Beach an der Küste des US-Bundesstaates Oregon farbenfroh. Dann kommen die Papageientaucher, um Eier zu legen und ihre Küken hier aufzuziehen. Mit ihren orangefarbenen Schnäbeln und leuchtend gelben Federbüscheln über den Augen sind sie besonders während der Brutzeit ein Hingucker. Der Haystack Rock in Cannon Beach ist gemeinsam mit dem Harris Beach State Park sowie der dort vorgelagerten Bird Island, Oregons größter Insel, einer der besten Orte im Pazifischen Nordwesten, um die Vögel von April bis Anfang Juli in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Auf den Grasflächen der Felsen graben sie ihre Nester ein, um dann spätestens Ende August mit ihrem Nachwuchs auf das offene Meer zurückzukehren.

WAPITI-HIRSCHE: STOLZE WALDBEWOHNER 

Dem Hirsch, Oregons größtem Landtier, wird nicht nur ein kleiner Platz auf Oregons Flagge zuteil. Seit Jahrtausenden lebt er in verschiedenen Winkeln des Staates. Besonders im Herbst zur Hirschbrunft, wenn die Tiere in einem beeindruckenden Paarungsritual über Wiesen und durch Wälder ziehen, lohnt sich ein Besuch. Die Männchen fallen dann mit ihren schrillen Rufen in hoher Tonlage auf, mit denen sie nicht nur Weibchen beeindrucken möchten, sondern gegenüber anderen Bullen ihre Stärke signalisieren. Machtkämpfe sind dann Alltag und so bieten beispielsweise die Jewell Meadows Wildlife Area südöstlich von Astoria oder die Dean Creek Elk Viewing Area nahe Reedsport am Umpqua River sichere Möglichkeiten, die stolzen Tiere zu beobachten. In gebührendem Abstand lassen sich in Oregon zwei Hirscharten erspähen: der Roosevelt-Hirsch entlang der Küste sowie der Rocky-Mountain Wapiti östlich der Cascade Range. 

SEEOTTER: HOFFNUNGSTRÄGER AN OREGONS KÜSTEN

Die Küste Oregons ist Schauplatz einer weiteren glücklichen Geschichte: die Wiederansiedlung der Seeotter, die einst durch den Pelzhandel ausgerottet wurden. Dank der Arbeit der Elakha Alliance, einer Non-Profit-Organisation, gibt es Hoffnung, dass die Meeressäuger wieder in den Bundesstaat zurückkehren. Seeotter sind nicht nur kulturell wichtig für Küstenstämme wie die Chinook, Coos und Siletz, sondern auch essenziell für das marine Ökosystem. Als Schlüsselart haben sie einen immensen Einfluss auf die Artenvielfalt, regulieren die Seeigelpopulation und schützen so die artenreichen Tangwälder, die als Lebensraum für viele Meeresbewohner dienen. Derzeit sind Seeotter in Oregon noch eine Seltenheit. Orte wie der Ecola State Park oder Küstenabschnitte wie bei Tillamook Head bieten mit ihren dichten Wäldern und grasbewachsenen Flächen aber schon jetzt ideale Bedingungen für eine Wiederansiedlung. 

Sea Otter with newborn pup, Homer, Alaska

ÜBER TRAVEL OREGON 

Schneebedeckte Berggipfel, unzählige Wasserfälle, wüstenähnliche Hochebenen sowie zerklüftete Küsten im Westen sind Teil der facettenreichen Natur Oregons. Die abwechslungsreiche Landschaft des US-Staates, der seine ganz eigenen Naturwunder beheimatet, bietet vor allem Outdoor-Fans ideale Bedingungen für Sportarten wie Mountainbiken, Wandern, Kanufahren, Skifahren, Rafting, Angeln und Surfen. Im Osten des Landes finden Reisende nicht nur Wild-West-Atmosphäre, sondern auch die tiefste von einem Fluss gegrabene Schlucht Nordamerikas. Im Süden Oregons fasziniert der Crater Lake. Die grüne Metropole Portland gilt als Geheimtipp für Gourmetliebhaber und als Trendsetter unter den amerikanischen Städten. Sie kombiniert eine bunte Mischung aus hippem Flair, einer urbanen Lebensqualität sowie der Nähe zur Natur. Neun staatlich anerkannte Stämme nehmen Besucher mit auf eine Reise zu einzigartigen Kulturen, die ihre Traditionen bis heute bewahren. 

Atemberaubende Felsformationen erheben sich im Smith Rock State Park nahe Redmond wie die Turmspitzen einer Kathedrale in die Höhe. Die Tuff- und Basaltfelsen sind mit über 1.800 Routen ein beliebtes Ziel für Kletterer aus der ganzen Welt. Der Crooked River und der State Park – übrigens einer von insgesamt 250 im gesamten Bundestaat – sind das Zuhause von Steinadlern, Präriefalken, Flussottern und Bibern.

INFO OREGON

Oregon ist ein Bundesstaat im Pazifischen Nordwesten der Vereinigten Staaten. Er wurde am 14. Februar 1859 der 33. Bundesstaat. bHier sind einige wichtige Merkmale von Oregon:

Portland: Portland ist die größte Stadt in Oregon und bekannt für ihre progressive Kultur, Kunstszene, alternative Mode und lokale Lebensmittelbewegung. Die Stadt liegt am Zusammenfluss von Willamette River und Columbia River.

Crater Lake: Crater Lake ist der tiefste See der Vereinigten Staaten und befindet sich im Crater Lake National Park. Der See füllt den Krater eines erloschenen Vulkans und bietet eine beeindruckende, tiefblaue Farbe.

Cascade Range: Die Cascade Range durchzieht Oregon und beherbergt mehrere Vulkane, darunter den Mount Hood und den Mount Bachelor. Die Berge bieten Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten wie Skifahren, Wandern und Bergsteigen.

Columbia River Gorge: Diese beeindruckende Schlucht erstreckt sich entlang des Columbia River und bietet spektakuläre Aussichten, Wasserfälle und Outdoor-Aktivitäten.

Oregon Coast: Die Küste von Oregon erstreckt sich entlang des Pazifischen Ozeans und ist bekannt für ihre malerischen Strände, Klippen und Leuchttürme. Die Küste bietet auch Möglichkeiten für Walbeobachtungen.

Eugene: Eugene ist eine Stadt im Willamette Valley und ist für ihre Umweltfreundlichkeit, Radwege und die University of Oregon bekannt.

Willamette Valley: Das Willamette Valley ist eine fruchtbare Region, die für ihre Weinproduktion berühmt ist. Hier befindet sich ein bedeutendes Weinanbaugebiet mit zahlreichen Weingütern und Weinbergen.

Powell’s City of Books: Powell’s Books in Portland ist eine der größten unabhängigen Buchhandlungen der Welt und ein Paradies für Buchliebhaber.

Oregon Trail: Der Oregon Trail, ein historischer Pfad aus der Zeit der Westward Expansion, erstreckte sich von Missouri bis nach Oregon. Viele historische Stätten erinnern an diese wichtige Periode der amerikanischen Geschichte.

Umweltbewusstsein: Oregon ist bekannt für sein starkes Umweltbewusstsein und seine Bemühungen um Nachhaltigkeit. Die Bewohner schätzen die Natur und setzen sich für Umweltschutz und erneuerbare Energien ein.

Weitere Informationen zu Oregon unter www.traveloregon.de und traveloregon.com.

USA Guide

OREGON

Oregon zeichnet sich durch seine vielfältige Landschaft, progressiven Kultur, Outdoor-Aktivitäten und Umweltbewusstsein aus.

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Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein Reiseziel der Superlative. Mega Metropolen wie New York, Los Angeles oder Chicago wechseln mit mehr als 63 riesigen Nationalparks – eine der besten Ideen der USA. Die Big Five der Filmstudios und alle fünf Tech-Giganten kommen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Im 20. Jahrhundert hat Amerika die westliche Kultur, Musik und Pop Art maßgeblich geprägt und wurde zur Wiege des Entertainments. Hier is alles „Big“! Nicht nur Kühlschränke und Straßenkreuzer. Wenn man auf dem Interstate fährt und das Navi „Bleiben sie die nächsten 3400 Kilometer auf dieser Straße“ anzeigt, weiß man, dass man in den USA ist. Die Weite des Kontinents, der größer als Europa ist, erlebt man am besten bei Road Trips und Zugfahrten.