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St. Martin & St. Maarten: Doppelt aufregend und einfach grenzenlos

Weltbekannt ist St. Maarten für die verrückteste Landebahn der Welt. Viele kennen die Insel nur als Zwischenstopp und verpassen eine ganz besondere Insel: Die Insel ist ein Musterbeispiel für friedliche Koexistenz und hat mehr als Traumstrände zu bieten.

Drei Stunden Zwischenstopp am „Princess Juliana International Airport“ auf St. Maarten. Was sonst mit lästiger Warterei verbunden ist, entpuppt sich hier als erstes Highlight der Reise: Schnell umziehen, Koffer einchecken und an den Strand fahren. Nach dreiminütiger Taxifahrt sitzt man schon mit kühlem Drink an der Sunset Beach Bar. Auf einem im Sand versenkten Surfbrett vorm Eingang sind die Landezeiten der Urlaubsflieger notiert. Am Ende der Bucht jagen alle paar Minuten Düsen- und Propellerjets im Landeanflug so knapp über die Köpfe der Badegäste, dass man teilweise das Gefühl hat, man müsste sich bücken. Einige lassen sich von den Turbinen der startenden Flugzeuge wegpusten – ein Kerosin-Dampfbad mit Sand-Peeling … was für ein verrückter Strand!

FRANZÖSISCHE ODER HOLLÄNDISCHE SEITE?

„Dutch or French side?“ – eine der typischen Fragen die Besucher dieser Insel hören. St. Maarten, der holländische Teil erinnert an eine riesige Duty-Free-Einkaufsmeile. Und das nimmt teilweise groteske Züge an: „One Heineken – just for looking“. Also ein Bier, nur dafür, dass man die Auslagen betrachtet? Für Shopping-Muffel der schönste Ladenbummel des Lebens! Ähnliche Offerten sind hier nichts Ungewöhnliches, denn Philipsburg wird täglich von Kreuzfahrtschiffen angesteuert. Aber St. Maarten hat viele schöne Seiten: Wenn man den Moloch bis Oranjestadt hinter sich gebracht hat, zeigt sich das Meer mit weißem Sand von seiner besten Seite. Viele Strände sind traumhaft: Rund um die Insel gibt es 35 davon, die von der Dschungel-Landschaft umrahmt werden – touristisch, aber teilweise wirklich wunderschön!

Auch das Tauchen ist auf der Insel empfehlenswert. Karibiktypisch gibt es an den rund 20 Spots gigantische Fassschwämme, Stein- sowie Fächerkorallen zu entdecken. Ammenhaie, Barrakudas, Adlerrochen sind keine Seltenheit. Wer es mag: Die Tauchbasis Ocean Explorers bietet auch Shark-Dives mit Fütterung für 85 US-Dollar an, bei denen man Karibische Riffhaie aus nächster Nähe beobachten kann.

MIT DEM ONE-DOLLAR-BUS AUF TOUR

St. Maarten und St. Martin sind ein Paradebeispiel friedlicher Koexistenz: Die Insel ist das kleinste Stück Erde, das von zwei Nationen geteilt wird. Der französische Teil ist nicht nur größer, sondern auch die Schokoladenseite der Insel. Kleiner Tipp für die Rundreise: Der One-Dollar-Bus, der hauptsächlich von Locals genutzt wird, ist ein preiswertes Transportmittel. Touristen zahlen zwei Dollar. Wenn man aussteigen möchte, ruft man einfach „Stopp!“. So lässt sich die Insel günstig bis 22 Uhr erkunden. Erstes Ziel ist Marigot. Die Hafenstadt mit Bauten im Kolonialstil und zwei Strandpromenaden ist der Hauptort von St. Martin. Unbedingt nach Grand Case weiterfahren: An diesem Strand reihen sich Bars und Restaurants wie an einer Perlenschnur. Nicht allzu aufgeräumt – ein toller Strand mit Surfer-Style-Strandbars. Einfache Bretterbuden wechseln mit Top-Restaurants. Der beste Platz um Anfang und Ende dieses Inseltrips in chilliger Beach-Atmosphäre ausklingen zu lassen. Und am Ende von jedem „SSS“-Inselhopping gibt’s den Abschiedsdrink am Maho Beach. Schnell auf das Surfbrett bei der Sunset Beach Bar schauen: Vielleicht landet eine Boeing 747 von KLM – das ist hier der Jumbo-Jackpot! 

TRAUMTRIO FÜR INSELHOPPER
Karibikreise mal ganz anders: Die Märchenlandschaft von Saba steht im Kontrast zum struppigen Flair von St. Eustatius. St. Maarten macht das Inselhopping perfekt. Diese drei „SSS“-Inseln strotzen vor Superlativen: Auf Saba gibt es einen Regenwald in den Wolken. St. Eustatius hat Fortanlagen mit Vulkanblick. Legendär ist der „Flughafenstrand“ auf St. Maarten. Taucher finden unberührte Riffe, Großfische und mit Glück sogar Buckelwale. 

 

INFO

 Mit Air France oder KLM nach Paris, von dort nach St. Maarten. Mit einem Propellerflugzeug geht es mit der Fluglinie WinAir nach Saba. Flugzeit 15 Minuten. www.fly-winair.com. Achtung: Air France achtet genau auf die Einhaltung der Gewichtsgrenze beim Flug- (23 Kilogramm) sowie Handgepäck (12 Kilogramm.) Angenehm: Die Koffer werden von Deutschland bis Saba durchgecheckt. 

WOHNEN

ST. MAARTEN 

The Holland House, 

www.hhbh.com

ST. MARTIN Love Lounge Bar & Hotel, www.love-sxm.com

TAUCHEN

ST. MAARTEN 

Ocean Explorers Dive Center, www.stmaartendiving.com

INSELHOPPING
Fähre: Etwa 60 bis 75 Minuten. Drei Mal die Woche von St. Maarten nach Saba und am selben Tag zurück, ca. 80 US-Dollar)

Flug: 20 Minuten St. Maarten, (ca. 175 US-Dollar hin und zurück) 

TOURIST-BOARDS
ST. MAARTEN www.vacationstmaarten.com 

ST. MARTIN www.stmartinisland.org

Michael Krüger

Ist in der Medien- und Musikszene als Journalist, Texter und Kreativer aktiv. Nach Studium, Akademie & Volontariat fest oder frei in Redaktionen und Agenturen sowie als Reisejournalist und Artworker tätig. Für seine Reisereportagen wurde er mit mehreren Journalistenpreisen ausgezeichnet.