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Tobago: Relaxen im Pulsschlag des Reggae-Beats

Tobago ist wunderschön und herrlich unaufgeregt. Die ganze Insel bebt im Bassgroove des Rasta-Beats: Bob Marley is King! Die Lage zwischen zwei Meeren begeistert mit relaxten Riffbummeln in der Karibik und temperamentvollen Tauchgängen im Atlantik. 

Snorkeling?“, fragt Speedy die vier blassen Neuankömmlinge. Die beiden Urlaubspärchen grüßen den Mann mit den Dreadlocks, der unter einem Wellblechverschlag am Strand auf Kunden wartet. Er schiebt lässig die Sonnnenbrille über das Baseball-Cap und zeigt auf sein Glasboot, das in der Bucht ankert. Wenn sie Interesse hätten, sollten sie sich einfach melden. Kein Stress! Er sei ohnehin jeden Tag hier – Speedy lächelt, legt die rechte Hand auf die Brust, neigt seinen Kopf und verabschiedet sich mit „Respect“. Hier am Pigeon-Point erlebt man Karibik-Klischees: Puderzuckersand, Kokospalmen, die ins türkisgrüne Wasser ragen – „Dreadlock Holiday“. Täglich starten an dieser Traumkulisse Touren für Taucher und Schnorchler. Selten bevölkern mehr als eine Handvoll Gäste den Strand; meist geht es dabei vollkommen relaxed zu: „Easy going“ und „Liming“, das entspannte Herumhängen, sind Geisteshaltung und bestimmen das Tempo auf der Insel.

BACARDI-SPOTS AM PIGEON-POINT

Ein mit Tauchequipment beladener Pick-up bahnt sich langsam den Weg durch den Sand zu den Booten, die in der flachen Lagune liegen. Zwei Gäste unterhalten sich mit dem Bootsführer, die anderen beiden, Tom und Tina, lassen sich vor dem Fototapetenmotiv ablichten. „In den 80er-Jahren wurden hier angeblich die Bacardi-Spots gedreht“, meint Extra-Divers-Basisleiter Markus Baumgartner, während er zwei Pressluftflaschen von der Ladefläche hievt. „Ready?“, fragt Captain George und bittet alle, ins Boot zu steigen. Er schiebt die Ärmel seines ausgeblichenen lachsfarbenen Tobago-Shirts nach oben und startet den Außenborder. Aus der Ferne hört man die Klänge von „Positive Vibration“, bis der Viertakt-Motor den Reggae-Rhythmus aus dem Ghettoblaster übertönt. Die ganze Insel bebt im Bassgroove des Rasta-Beats: Bob Marley is King!

Captain George steuert das Boot langsam durch das flache Gewässer. Tauchguide Liam zeigt auf die Silhouette von Trinidad, die man bei guter Sicht sehen kann. Auf die Frage, ob sich ein Trip zur großen Insel mit der Fähre lohne, antwortet er: „Trinidad ist nice, Tobago is paradise.“ 

 

TRINIDAD & TOBAGO: ZWEI UNGLEICHE SCHWESTERN

Die beiden Antilleninseln gehören zwar zusammen – sind aber dennoch wie zwei ungleiche Schwestern: Durch das Erdölrevier Trinidad sind die Inseln autark und vergleichsweise wohlhabend. Trinidad ist schön, aber auch hektisch, laut und nervös. Die kleine, hübsche Schwester Tobago wirkt dagegen verschlafen, reell und relaxed.

Auch Tobago hat zwei Seiten – aufgrund der Lage zwischen zwei Meeren und der unterschiedlichen Vegetation: Die Insel bietet auf der Karibikseite kilometerlange Traumstrände und unter Wasser entspannte, nahezu strömungslose Tauchgänge – perfekt für Anfänger. Auf der Atlantikseite prägt die mediterrane, grüne Vegetation das Landschaftsbild. Atemberaubende Tauchgänge mit teilweise fauchender Strömung und großem Fischreichtum sind typisch für Pressluft-Touren auf der wilden Seite – ideal für Drift-Dive-Fans!

Das Wasser wird tiefer. Bevor der Kapitän Gas gibt, bauen alle Taucher ihr Equipment zusammen. Auf dem Programm stehen die Spots Diver’s Thirst und Markus’ Lieblingsplatz Diver’s Dream. „Die beiden Strömungsspots sind legendär und artenreich“, erklärt der gebürtige Nürnberger im Briefing. „Teilweise weiß man nicht, wo man hinschauen soll, geschweige denn, wo man ist.“

Nach dem direkten Einstieg treffen sich die Taucher an einem zerklüfteten Plateau, das in einer Tiefe zwischen 15 und 30 Metern liegt. Die Strömung zieht gewaltig. Kleine Fische kämpfen dagegen an, größere Riffbewohner gleiten mühelos durch den Unterwasser-Hurrikan. Ammenhaie und Stachelrochen dösen im Windschatten unter Felsplatten. Nach dem Tauchgang und einstündiger Oberflächenpause auf dem Boot geht’s zum nächsten Spot Diver’s Dream. Dieser Tauchplatz trägt seinen Namen nicht zu Unrecht: Der Fischreichtum dieses Spots begeistert – ein absoluter Overkill an Farben, Formen und Impressionen. Der Spot beginnt in einer Tiefe von sechs Metern und reicht bis zum Grund in 25 Metern Tiefe. Riesige Schnapper-Schwärme, Papageifische und Barrakudas patrouillieren durch die Unterwasserlandschaft. Zwischen Korallen und Schwämmen lassen sich Riffhaie und Adlerrochen blicken. Fazit: Latente Riff-Reizüberflutung!

Danach geht es auf der Ladefläche des Pick-up zurück. Crown Point, die Extra-Divers-Basis, liegt keine fünf Minuten vom Pigeon-Point entfernt. Die kleine Tauchschule ist an das US-Motel erinnernde Surf-Side-Hotel angeschlossen und wird seit mehr als zehn Jahren von Markus Baumgartner geleitet. Beliebter Spot für Inselklatsch und Taucherlatein ist die Sitzecke vor der Basis.

 

Trinidad & Togabo Flagge, Karibikguide + USA
Karibik Guide

TRINIDAD & TOBAGO

Tobago ist wunderschön und unaufgeregt. Durch die Lage zwischen zwei Meeren hat Tobago eine wilde Atlantikküste und relaxte Karibikseite.

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RELAXED NACH SPEYSIDE

Nach einer Woche auf der wunderschönen Karibikseite gibt es nun die mediterran anmutende Atlantikseite zu erkunden. Ein Fahrer soll uns nach Speyside bringen. Als der Mann mit den braunen Dreadlocks erfährt, dass wir aus Deutschland kommen, wird er gesprächig. Eigentlich heiße er Leslie, aber seine Freunde nennen ihn „Lossar“. Kaum zu glauben: 8000 Kilometer von der Heimat entfernt bekennt sich ein Rasta-Mann als Lothar-Matthäus-Fan. Und mehr: Während der Fahrt berichtet er detaillierter als ein Fußball-Almanach von der Kickerlegende und der WM-Teilnahme im Jahre 2006 von Trinidad und Tobago. Die Tour vom Crown Point bis Speyside ist – wie sollte es anders sein – nach 90 Minuten beendet …

Ankunft in Speyside. Das sonnengelb gestrichene Speyside Inn macht einen sympathischen Eindruck. Hinter der Anlage gibt es einen kleinen, tropischen Garten, nebenan ein eigenes Restaurant, davor einen unauffälligen Strand. „Die perfekte Location für Tauchvereine, die das Ganze zu ihrer eigenen Anlage machen wollen“, erläutert Adrian Achermann, der die Basis mit Tanja Fullin führt. 

Am nächsten Tag wollen wir am Spot Japanese Garden tauchen, er verspricht nach Aussage von Adrian „Fischsuppe“. 10 Uhr, stärkerer Wellengang. Der Guide entscheidet, direkt abzusteigen. In etwa fünf Metern Tiefe fuchtelt der Buddy wild mit den Händen. „Ist die Flasche locker?“ Die anderen wedeln aufgeregt und zeigen das „Turtle“-Zeichen. Eine riesige Lederschildkröte nähert sich in großem Tempo. Dann plötzlich im Abstand von einem (gefühlten) Meter die Vollbremsung wie in einem Comicstrip: Die Leatherback, wie sie hier genannt wird, spreizt alle Flossen von sich und rast wie wild davon … Danach geht der Tauchgang durch ein mit Hügeln durchzogenes Riff. Der Drift-Dive durch die bunte Fantasielandschaft und ihre Bewohner fühlt sich an wie ein Traum. In etwa 20 Metern Tiefe entdeckt der Guide zwei schlafende Ammenhaie. Nach einer knappen Stunde ist leider auch diese Unterwasserflugstunde zu Ende. Als wir unsere Erlebnisse Revue passieren lassen, meint unser Tauchguide, es sei extrem selten, diese mehr als zwei Meter großen und 500 Kilogramm schweren Kolosse unter Wasser zu erleben. 

IAN-FLEMING-VILLA AUF GOAT-ISLAND

Zurück an Land auf der Terrasse des Speyside Inn mit einem kühlen Dekobier Carib in der Hand, schweift der Blick auf die weiße Villa von Goat Island. „James-Bond-Erfinder und Autor Ian Fleming, der auf Jamaika in seinem Strandhaus ,Golden-Eye’ lebte, hatte hier seine Sommerresidenz“, schildert Tanja Fullin. Nicht die schlechteste Adresse und Erklärung für die regelmäßigen Karibik-Missionen von „007“. Doch hier fehlen nicht nur Bond-Girls im Bikini und despotische Bösewichte – der umtriebige Protagonist hätte sich im verschnarchten Speyside tödlich gelangweilt. Null Nightlife und kein Casino weit und breit. Und statt eines geschüttelten Wodka-Martinis hätte er auf Cola-Rum umsteigen müssen – denn das ist der Drink Tobagos. Mit 40-prozentigem Weißen – echte Männer bestellen den 75-Prozentigen. Vorsicht gilt beim Rumpunsch mit dem Bitterlikör Angostura, der reichlich Alkohol enthält, aber nicht danach schmeckt. Viele Touristen liegen nach dem Sundowner eher unter dem Tisch, als die Sonne untergegangen ist.

Die Inseln sind eine bunte Mischung der Kulturen. Kolumbus hat sie 1498 entdeckt, die ursprünglichen Einwohner wurden von den Spaniern ausgerottet. Franzosen, Engländer und Holländer besetzten die Insel – zwischenzeitlich war sie ein Piratenstützpunkt. Tobago hat bis zur Unabhängigkeit vor 50 Jahren (1962 unabhängig im British Commonwealth, seit 1987 die völlige innere Autonomie) mehr als 30 Mal die Herrschaft gewechselt! Der Mix ist kulinarisch und sprachlich omnipräsent. Ortsnamen sind englisch (Scarborough), französisch (L’ Anse Fourmi, Charlotteville) oder spanisch. Viele Begriffe haben afrikanische Wurzeln.

KREOLISCHE KÜCHE

Die Küche ist genauso eine wilde Mixtur aus afrikanischen, indischen und europäischen Einflüssen – besonders die klassische Brit-Cuisine hat aber leider vielerorts ihre fetttriefenden Spuren hinterlassen. Bestellt man in einer Snackbar Fisch, erhält man meist Fish & Chips. Fangfrischer Fisch wird in reichlich Fett gebadet und mit vollgesogenen Kartoffelvierteln serviert. Die vielen übergewichtigen Einwohner Tobagos sind Zeuge für die Beliebtheit der Fritteuse.

Aber es gibt auch wohlschmeckende Snacks. Viele stammen aus der Kolonialzeit: Soul-Food oder das, was die reichen Kolonialherren den Sklaven damals übrig gelassen haben. Indische Rotis in allen Variationen sind der Klassiker. Beliebt ist auch Crab and Dumplin, Krebsfleisch mit einer Nudelteigmasse in scharfer indischer Soße. Gegrillte Geflügelgerichte gibt es in allen Variationen. Köstlich auch Beilagen mit der Brotfrucht – bekannt aus dem Filmklassiker „Meuterei auf der Bounty“. Vegetarier und Veganer sind gut versorgt, denn es gibt zwei große Gruppen von Fleischvermeidern auf den beiden Antilleninseln: Hindus und Rastafari. Gute Restaurants gibt es auf Tobago – diese liegen aber preislich auf deutschem Niveau.

 

Tobago ist im nordöstlichen Teil grün – abseits der Straßen ist man schnell im Regenwald. Durch die Nähe zum venezolanischen Festland hat sich die Insel zu einem der artenreichsten Gefilde der Karibik mit Urwald, Mangroven, und Marschland entwickelt. 

„Was ist das?“, fragt der Buddy. Eine riesige braune Tüte scheint über die Straße zu flattern – nein, es ist ein aufgeschreckter Pfau! Der Vogel dreht sich, droht mit seiner fächerförmigen Federzeichnung mit Hunderten Augen und verschwindet im Gebüsch. Die Insel ist ein riesiges Biotop. Einige der 220 Vogelarten können Urlauber überall beobachten. Die mächtigen weiß-schwarzen Fregattvögel mit einer Flügelspannweite von mehr als zwei Metern, hier heißen sie Man-o-War-Bird, lassen sich am Strand und bei Bootstouren entdecken. Genauso wie die allgegenwärtigen braunen Pelikane, die oft im Pulk auf Fischerbooten oder Pollern rasten. Wenn sie auf die Jagd gehen, stürzen sie pfeilschnell senkrecht ins Wasser, um Fische zu ergattern. Vom Hotelbalkon aus kann man häufig die winzigen Kolibris sehen, die sich von Blütennektar ernähren – allein auf Tobago gibt es mehr als 20 Arten.

Beim Frühstück auf der Terrasse machen viele Urlauber mit dem Bananaquit Bekanntschaft. Der kleine, gelbschwarze Vogel zeigt keinerlei Scheu, sich die Marmeladenreste vom Teller zu picken – genauso dreist wie der kohlrabenschwarze Black Bird, die Kleinausgabe einer Krähe. Nervensäge Nummer eins ist das ehemalige Wappentier Tobagos, der Cocrico. Der hühnerartige Vogel versammelt sich gern mit Artgenossen in Baumwipfeln, um Touristen in frühen Morgenstunden mit hektisch-lautem Gekrächze aus dem Schlaf zu reißen. Ruhiger und attraktiver ist der Mot-Mot, ein rund 50 Zentimeter grünblauer Vogel mit langen Schwanzfedern. Als einzige Papageiarten lassen sich nahe den üppigen Regenwäldern im Norden die kleineren Orange-Winged- und Green-Rumpet-Parrots beobachten. 

BLACK ROCK

Es ist Zeit, den Westteil der Insel zu erkunden, das dritte Ziel der Reise: die Extra-Divers-Basis Stone Haven Bay. Diesmal mit Mietwagen und auf eigene Faust. Achtung: Es herrscht Linksverkehr! Touristen sind daran zu erkennen, dass sie den Scheibenwischer an Stelle des Blinkers benutzen, weil alle Armaturenelemente spiegelverkehrt funktionieren. Die Strecken sind kurvig, nicht in bestem Zustand – aber mit dem eigenen Auto macht die Erkundung am meisten Spaß! Die Benzinpreise treiben Europäern Freudentränen in die Augen: Der Liter Diesel kostet 20 Cent – einen Liter Benzin gibt es für 40 Cent!

Nach rund 70-minütiger Autofahrt ist das Grafton Beach Resort in Black Rock erreicht. Die familienfreundliche Hotelanlage liegt am Sandstrand der Stone Haven Bay. Nebenan befindet sich das luxuriöse und ruhige „Adult-only“ Viersterne-Schwesterhotel Le Grand Courlan Resort & Spa.

JULI UND AUGUST: LEDERSCHILKRÖTEN LEGEN EIER AM STRAND AB

Hier gibt es übrigens in der Zeit zwischen April und August etwas ganz Besonderes zu beobachten: Die gigantischen Lederschildkröten lassen sich abends am hoteleigenen Strand und dem benachbarten Turtle-Beach während der Eiablage beobachten – ein Erlebnis! Seit Millionen von Jahren steuern die Reptilien punktgenau diese Plätze an, um stöhnend und mit feuchten Augen an die 100 Eiern abzulegen – wie von einem Navi gesteuert. Die gemeinnützige Organisation Save Our Sea Turtles (www.sos-tobago.org) postiert an allen Plätzen Strandwachen, damit die Leatherbacks nicht von Touristen gestört werden. Wer nicht die ganze Nacht am Strand ausharren möchte, kann im Grafton Beach Resort seine Handynummer hinterlegen und wird angerufen, wenn eine Schildkröte gesichtet wird. 

OSTERN: ZIEGENRENNEN AM STRAND

Das Goat racing hat den Ursprung in Buccoo auf Tobago hat und wurde 1925 von einem Barbadier, Samuel Callendar, ins Leben gerufen. Immer am Dienstag nach Ostern statt, dem Easter Tuesday pilgern Tausende von Touristen auf die Insel. Die Ziegen werden trainiert, um Geschwindigkeit und Kraft zu entwickeln. Mit einem Seil, das um den Hals der Ziege läuft der Trainer beim Rennen barfuß neben seiner Ziege ins Ziel. 

STEELDRUMS UND REGGAE-BEATS

Zurück an der Strandbar hört man wieder den Beat der Insel: Neben Reggae, Soca und Hip-Hop ist der Klang der in Trinidad entwickelten Steeldrums überall zu hören. Mit den gestimmten Ölfässern umgingen die Schwarzen in den 30er-Jahren das Musikverbot der Kolonialherren und kreierten die unverwechselbaren Sounds. Die Stahlkessel, die hier „pans“ genannt werden, symbolisieren wie Reggaemusik die Befreiung aus der Fremdherrschaft und stehen für Frieden und Freiheit.

Die Insel ist reell und relaxed. Eine natürliche Schönheit und keine aufgeräumte Fantasielandschaft reicher Tourismus-Tycoons. Das Tauchrevier ist vielfältig – auch Schnorchler kommen auf ihre Kosten. Die Riffe sind fischreich, die Sichtweiten begeistern – und: Rudeltauchen ist unbekannt. Die Strömung auf der Atlantikseite ist  ideal für Taucher mit sportlichem Ehrgeiz. Die Karibikseite bietet dagegen relaxte Trödel-Tauchgänge.

Tobago ist untouristisch: Die Strandliegen-Fraktion wird auf dieser Insel höchstens in Anlagen wie dem Coco-Reef-Resort glücklich. Clubaffine Urlauber werden enttäuscht sein, denn Nightlife ist Nebensache. Am Crownpoint gibt es ein paar Bars und die Open-Air-Disco Shade – das war’s schon. Langweilig ist es trotzdem nicht. Für Erlebnisse ist Eigeninititative gefragt! Mit dem Mietwagen lässt sich die Insel individuell erkunden: Es gibt Regenwälder, für Ornithologen gilt Tobago als Paradies. Die Einheimischen sind in der Überzahl und freundlich. Am Strand wird man in Ruhe gelassen, immer wieder gibt es nette Small Talks. „Liming“, das Herumhängen, ist Lebenselixier und Gegenpol zur urbanen Hektik. Extrem ansteckend – genauso wie die Reggae-Beats, die den Pulsschlag Tobagos bestimmen.

 

WOHNEN

Resorts, Hotels, Apartments und Ferienwohnungen – einfach bis mondän.

CROWN POINT

1 Einfache Apartmentanlagen gibt’s überall: Das Surfside-Inn erinnert an ein US-Motel und beherbergt die Crown-Point-Basis der Extra Divers. www.extradivers-worldwide.com

2 Gästehäuser sind beliebt: Das charmante Candles in the Wind gilt als eines der besten. www.candlesinthewind.8k.com

3 Karibikflair am Strand Das Conrado ist einfach und liegt direkt am Traumstrand Pigeon-Point. www.conradotobago.com

 3 Edel-Klasse Das Coco-Reef-Resort bietet Luxus mit Privatstrand. www.cocoreef.com

BLACK ROCK

4 Familien-Resort Im Grafton Beach Resort gibt es Pool, Frühstück mit Meerblick, Strandbar und die Extra-Divers-Basis Stone Haven Bay. www.graftontobago.com

5 Ruhe & Komfort Das Le Grand Courlan Resort & Spa ist das elegante und ruhige „Adult only“-Schwesterhotel des Grafton. (Foto unten). www.legrandtobago.com

 6 Luxus in eigener Villa Unmittelbar am Stone Haven Bay liegen die edlen Tobago Beach Villas. www.tobagobeachvillas.com

SPEYSIDE

7 Für Vieltaucher und Vereine Tauchvereine schätzen das Hotel Speyside Inn mit Basis. (Foto unten). www.extradivers-worldwide.com

PRIVATUNTERKÜNFTE

8 Für Individualisten Zimmer, Apartments und Häuser von privat gibt es auf www.mytobago.info; Tobago Sunrise www.caribean.de oder HomeAway www.fewo-direkt.de

INFO 

Wo liegt Tobago? Bei Venezuela zwischen der Karibik und dem Atlantik. Tobago ist mit 300 Quadratmetern Fläche größer als Malta. Die Schwesterinsel Trinidad hat Mallorca-Dimension.

Beste Reisezeit Warm und trocken zwischen Januar und Mai, feuchter von Juni bis Dezember. Durchschnittlich 25 bis 33 Grad Celsius.

Sprache Englisch.

Strom 115/230 Volt. Adapter nicht vergessen!

Geld Die Währung wird lokal „TT“ genannt. 10 „Trinidad und Tobago“-Dollar entsprechen 1,25 Euro. Ein Imbiss kostet drei bis zehn Euro, ein Bier in der Bar rund 1,50 Euro. 

Medizinische Versorgung 

Tobago Regional Hospital in Scarborough. Druckkammer in Roxborough.

Mietwagen 40 Euro/Tag – immer ohne Selbstbehalt versichern! Benzinpreis: 40 Cent pro Liter. Linksverkehr!

Flugdauer & Tauchgepäck Tobago wird von Condor angeflogen (Direktflug zehn Stunden). Umsteigeverbindungen über Barbados zwei Stunden extra. Freigepäck bis 20 Kilogramm. Tauchgepäck (bis 30 Kilo) kostet 150 Euro pro Person für Hin- und Rückflug.

TAUCHEN 

Auf Tobago werden rund 30 Spots (in 15 Minuten erreichbar) angesteuert. Bei 28 Grad Wassertemperatur reicht ein 3-mm-Anzug. Üblich sind sogenannte 2-Tank-Dives. 

Topspots Diver’s Thirst/ -Dream Strömungstauchgänge mit Fischsuppe und „Big-Fish“-Potenzial in maximal 25 Metern Tiefe. 

„MS Maverick“ Top-Wrack-Spot in 30 Meter Tiefe. 

Mt. Irvine Extensions Wunderschönes Tauchrevier mit vielen Langusten und großen Krebsen. Tiefe: 20 Meter. Japanese Garden Zwischen sechs und 25 Metern Tiefe fliegen die Taucher bei diesem Strömungstauchgang durch das bunte Riff.

Sisters Bizarre Unterwasserwelt in einer Tiefe von bis zu 40 Metern. Bekannt für Hammerhai-Sichtungen.

Tauchbasen Die drei deutschen Tauchbasen der Extra Divers (Crown Point, Speyside und Stone Haven Bay) sind Top-Adressen. Preise: 5-Tages-Tauchpaket (10 Bootstauchgänge) 300 Euro. Ausbildung: nach PADI, SSI, CMAS; OWD-Kurs: 200 Euro. www.extradivers-worldwide.com. Preisbeispiel Speyside-Special: 14 Nächte im Doppelzimmer, Flug, Transfers, Frühstück, 1299 Euro. 

 

TOP 10 TOBAGO 

1 Doppelter Tauchspaß Wilder Atlantik und relaxte Karibik!

2 An Traumständen „limen“

Pigeon-Point & Englishman’s Bay

3 Natur erleben Tobago Forest Reserve und sechs Wasserfälle.

4 Urige Dörfer besuchen Originell: Castara und Charlotteville.

5 Turtle- und Birdviewing: Lederschildkröten-Viewing (April–August) an der Turtle-Bay. Vogelliebhaber besuchen Goat-Island, Little Tobago und die Wildlife Sanctuary. 

6 Kite, Jet-Ski, SchnorchelN

Pigeon-Point ist der Topspot für Surfer. Hier starten Jet-Ski- und Schnorchel-Trips. Die zweistündigen Touren kosten 15 Euro pro Person. Von Speyside aus gibt’s Schnorcheltouren in die Bucht Little Tobago.

7 Go to Trinidad!

Zwischen den Inseln per Flieger (20 Minuten Flug, 40 Euro) oder Wassertaxi (40 Minuten, 15 Euro).

8 Callalou, Crab & Rotis Rotis sind der Renner. Crab, Callalou (Spinat) schmecken am besten in den sechs kleinen Imbiss-Häuschen gegenüber der Store-Bay. Finger weg von Conches, dem Fleisch der Cone-Schnecke, verbotenem Leguanfleisch und dem beliebten Bake & Shark. Zur Touristentour gehört der Ausflug zu Jemma’s Sea View Kitchen. Das Lokal wurde in einen Baum gebaut und liegt am Meer. 

9 Feiern mit Steel-Bands Die Sunday-School in Bucco ist eine Riesenparty! Zwar eine Touristenfalle – aber eine sympathische ohne Eintritt: Hier kann man sonntags ab 21 Uhr zu Steelbands tanzen und Spaß haben! Insider-Tipp: Dem „Pan“-Orchester Katzenjammers kann man im gleichen Ort täglich ab 18 Uhr beim Proben zuhören. 

10 Sundowner am Strand 

Die Karibik ist „Rum-Dorado“. Direkt am Pigeon-Point in Bago’s Beach Bar mit Reggae – perfekt!

 

Michael Krüger

Ist in der Medien- und Musikszene als Journalist, Texter und Kreativer aktiv. Nach Studium, Akademie & Volontariat fest oder frei in Redaktionen und Agenturen sowie als Reisejournalist und Artworker tätig. Für seine Reisereportagen wurde er mit mehreren Journalistenpreisen ausgezeichnet.