Reisen in Krisengebiete
Urlaub trotz Terrorgefahr? Cocktails am Strand schlürfen, während die Einheimischen in Elendsquartieren hausen? In vielen Regionen der Welt sind die Sozialstrukturen sowie die Sicherheitslage mehr als bedenklich. Wer möchte schon nach China, Russland, Iran, Syrien oder Nordkorea reisen? Aber beliebte Uraubszile wie Kuba. Sri Lanka, Ägypten und die Türkei sind mit den Erstgenannten auf den letzten Plätzen der Rangliste für die Pressefreiheit 2025. Die Touristboards locken Reisende in Länder, in dem es keine Pressefreiheit gibt und Gegner im Gefängnis landen. Wegfahren oder nicht? Einige Experten sagen: „Ja!“ Mit einem Boykott würden die Falschen bestraft.
KUBA, SRI LANKA, ÄGYPTEN? AUF DEN HINTEREN PLÄTZEN DER PRESSEFREIHEIT
Traumreiseziel Kuba? Urlaub in einer kommunistischen Diktatur, bei der die Bevölkerung seit 65 Jahren auf Lebensmittelmarken angewiesen ist? Kuba ist auf Platz 165 von 180 in der Rangliste der Pressefreiheit 2025. Wer esoterische Gebirgsritte in Myanmar unternimmt, verdrängt, dass dieses Land jahrzehntelang abgeriegelt wurde. Sri Lanka, Ägypten – die Liste könnte man fortsetzen. Mittlerweile ist aber klar, dass Armut und Terrorismus globale Probleme sind. Vor allem in Nord-Sinai – dort heißt es: „Avoid all travel“. Sexuelle Belästigung, insbesondere gegenüber alleinreisenden Frauen, ist ein ernstes Problem:„Egypt has one of the highest rates of sexual harassment globally…“ Ägypten ist kein generelles Krisengebiet – beliebte Ziele bleiben für viele Reisende machbar. Dennoch gilt es, wachsam zu sein: Im Ranking der Pressefreiheit landet Ägypten übrigens auf Platz 170 von 180.
IN DER TÜRKEI SIND DIE GEFÄNGNISSE VOLLER ALS IN JEDEM ANDEREN LAND EUROPAS
Das Image der Türkei ist nicht das beste. Hochkonjunktur herrscht nur in türkischen Gefängnissen: 400.000 Inhaftierte gibt es hier – mehr als in jedem anderen Land Europas. Rund 6000 Gegner sind klar als politische Gefangene identifiziert. Die Türkei belegt in der Rangliste der Pressefreiheit 2025 Platz 159 von 180 und gehört zu den Ländern mit den meisten inhaftierten Journalisten weltweit! Und während der Diktator Erdogan weiter die Demokratie abschafft, sollen Touristen Devisen ins Land bringen? Sollte man das unterstützen? „Tourismus hilft allen“, sagen Vertreter des Deutschen Reiseverbands. Auch auf der auf der Risk Map der Unternehmensberatung Control Risks können Urlauber einschätzen, wie hoch das Sicherheitsrisiko im Reiseland tatsächlich ist.
BILLIGER URLAUB IM ELEND ANDERER?
Billiger Urlaub im Elend anderer? Vor fast 50 (!) Jahren kritisierten Johnny Rotten („Holidays in the sun“, 1977) und Jello Biafra („Holiday in Cambodia“, 1980, Kambodscha liegt übrigens auf Rang 161) unkorrektes Reisevergnügen mit sarkastischen Lyrics. Mittlerweile ist das nichts Ungewöhnliches mehr. Dabei darf man nicht vergessen, dass Resorts Arbeitsplätze schaffen und faktisch die Infrastruktur verbessern. Einige Globetrotter zeigen dennoch gern mit dem Zeigefinger auf Pauschaltouris, während sie das Gleiche tun. Sollte man jetzt nach Mexiko reisen? In ein Land, in dem mehr als 100.000 (!) Menschen als verschwunden gelten? Der Drogenkrieg hat schon lange das Urlaubsparadies Cancun erreicht. Im Ranking der Mordrate pro 100.000 Einwohner liegen vier mexikanische Städte in den Top 5: 1. Colima 2. Ciudad 4. Zamora 5. Manzanillo. Platz 4 geht an Port-au-Prince, Haiti. Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt – Kreuzfahrttouristen vergnügen sich dennoch regelmäßig an einem hermetisch abgeriegelten Strand vor der Küste. Und Honduras? Wer nach Utila und Ratan reisen möchte landet it San Pedro Sula – ebenfalls als eine der gefährlichsten Städte der Welt, obwohl sich die Lage leicht verbessert hat..
DURCH BOYKOTT WERDEN DIE FALSCHEN BESTRAFT
„Wenn wir nicht in die Türkei reisen, bestrafen wir die Falschen!“, urteilen viele. Wie viel Geld letztlich im Land bleibt und der Bevölkerung zum Überleben hilft, ist schwer abzuschätzen. Bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist man der Meinung, dass 20 Prozent der Ausgaben der Reisenden in der Urlaubsregion ankommen. Ob man dafür ein potenzielles Risiko auf sich nehmen möchte, muss jeder selbst entscheiden.
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